Coronavirus: Zu wenig Auffrischungsimpfungen in Deutschland

Nach Angaben von Gesundheitspolitikern und des Hausärzteverbands lassen sich - trotz der aktuellen Erkrankungswelle - zu wenig Menschen in Deutschland gegen Corona impfen. „Bisher nutzen noch zu wenig Menschen in Deutschland die Möglichkeit der Corona-Auffrischungsimpfung mit den aktualisierten Impfstoffen, die insbesondere in Verbindung mit einer Grippeschutzimpfung zu einem guten Schutzschild für die angebrochene Herbst-Winter-Saison führen“, sagte Janosch Dahmen, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, dem Redaktionsnetzwerk Deutschand (Samstag).

red/Agenturen

Covid-19 habe zwar „zum Glück für sehr viele Menschen seinen ursprünglichen Schrecken verloren“, sei für Risikogruppen aber weiterhin „nicht harmlos“, betonte Dahmen. „Selbst bei grundimmunisierten, sonst gesunden Menschen“ könne die Krankheit „für mehrere Tage zu einem schweren Infektionsverlauf führen“.

Die Empfehlung für weitere Auffrischungsimpfungen richtet sich inzwischen nur noch an Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, also alle Menschen ab 60 Jahren. Doch auch bei dieser Gruppe sei „noch Luft nach oben“, sagte Nicola Buhlinger-Göpfarth, Bundesvorsitzende des Hausärzteverbands, dem RND. „Es ist immer wieder schwer zu vermitteln, dass die Pandemie vorbei ist, das Impfen aber weitergeht“, sagte die Professorin.

Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP, wies darauf hin, dass eine durch das Coronavirus ausgelöste Erkrankung „nach wie vor keine Lappalie“ sei: „Wir dürfen das Infektionsgeschehen nicht einfach ignorieren“, erklärte er. „Wer Symptome hat, der sollte, wenn möglich, zu Hause bleiben. Und für wen es eine Impfempfehlung gibt, der sollte sich noch mal impfen lassen.“