Ärzteball spendet 100.000 Euro an Caritas-Projekt „#wirtun“
Ein neuer Spendenrekord konnte beim letzten Wiener Ärzteball am 26. Jänner 2019 erzielt werden. Dank der karitativen Neuausrichtung des Balls, wonach nunmehr sämtliche Erlöse des Balls an karitative Einrichtungen gehen, wurden – auch mithilfe der Sponsoren – insgesamt 100.000 Euro dem Caritas-Projekt „#wirtun für Frauen, Mütter und ihre Kinder in Not“ übergeben.
Seit 2013 veranstaltet die Wiener Ärztekammer beim Ärzteball unter dem Motto „Ärzteball goes charity“ ein Casino. Dabei haben die Ballgäste die Möglichkeit, bei Black Jack oder Roulette ihr Glück zu versuchen, Sachpreise zu gewinnen und gleichzeitig etwas Gutes zu tun, denn jeder gespendete Beitrag im Casino kommt der Hilfsorganisation zugute. Der Hilfsfonds „#wirtun für Frauen, Mütter und ihre Kinder in Not“ wurde von der Caritas gemeinsam mit Doris Schmidauer, der Frau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, initiiert. „#wirtun“ will Frauen in Österreich helfen, die von Armut und Gewalt bedroht sind.
„Ich bin überwältigt, welch hohes Spendenaufkommen beim Ärzteball gesammelt werden konnte und freue mich sehr, dass damit das Kampagnenziel des Vorjahres von ‚#wirtun‘, nämlich 1000 in Not geratenen Frauen zu helfen, erfolgreich erreicht werden konnte“, so Schmidauer. Pro Jahr leben etwa 150 wohnungslose Mütter mit ihren Kindern in drei Mutter-Kind-Häusern der Caritas allein in Wien. Hinter ihnen liegen Krisen, Verzweiflung, Wohnungsverlust, Armut, kaum Rückhalt im Familien- und Freundeskreis und Gewalt. Vor ihnen türmen sich Belastungen wie Krankheit, Überschuldung, Traumata sowie psychische und physische Erschöpfung auf.
Professionelle Teams begleiten Mutter und Kind durch diese schwierige Zeit mit Beratung und Betreuung, letztendlich mit dem Ziel auf ein selbstständiges Leben. Den Kindern gehört dabei die größte Aufmerksamkeit, denn sie sind durch häufige Wohnungswechsel und den Verlust des stabilen Zuhauses schwer belastet, haben kaum Freunde und sind oft sozial völlig isoliert. „#wirtun“ steht für konkrete Hilfe.
Die vielen Gesichter der Armut
„Armut hat heute viele unterschiedliche Gesichter. Und sehr oft ist es das Gesicht einer Frau. Frauen, die sich hilfesuchend an unsere Mutter-Kind-Häuser wenden, sind Frauen, die verzweifelt sind. Es sind Frauen, die Schlimmes durchgemacht haben, die physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt sind und nicht mehr wissen, wie sie ihre Kinder schützen oder versorgen können“, betont der Präsident der Caritas, Michael Landau. Die Nachfrage nach den Hilfsangeboten sei deutlich größer als das Angebot. Um helfen zu können, sei man auf Spendenmittel angewiesen. Landau: „Mit den Mitteln des Fonds können wir Angebote stellen, die speziell auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten sind. Mit der aktuellen großartigen Unterstützung können wir die Lebenssituation vieler Frauen konkret verbessern.“ Gleichzeitig sei die große Hilfsbereitschaft auch ein starkes Zeichen der Solidarität mit Frauen in Not.
Übergeben wurde die Spende von Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres: „Wir sind sehr glücklich, dass die Ballgäste heuer sowohl eifrig konsumiert als auch gespendet und damit ein gesellschaftlich so wichtiges Projekt unterstützt haben.“ Neben vielen Sponsoren sind es eben auch private Ballgäste, die den Charity-Gedanken des Ärzteballs leben. In den letzten Jahren konnte Geld für das „neunerhaus“, die „Herzkinder“, „Licht für die Welt – Christoffel Entwicklungszusammenarbeit“, „JoJo – Kindheit im Schatten“, „DEBRA Austria – Hilfe für die Schmetterlingskinder“ sowie die „Make-A-Wish Foundation® Österreich“ gesammelt werden.
Die Leiterin des Ballkomitees des Wiener Ärzteballs, Isabella Clara Heissenberger, sieht den Spendenrekord im Umstand begründet, dass erstmals sämtliche Überschüsse in den Dienst der guten Sache gestellt wurden: „Dass ein so glanzvoller Event wie der Ärzteball, der sich ausschließlich durch die Einnahmen aus Eintrittskarten- und Tischverkäufen finanziert, 100.000 Euro für den guten Zweck aufgestellt hat, ist ein hocherfreuliches Ereignis, das wir gerne nächstes Jahr wiederholen wollen.“