Babyklappe und Co.: Auf Spurensuche nach den Gründen
Wenig ist über die Beweggründe von abgebenden Frauen, die sich für eine anonyme Geburt oder die Abgabe des Kindes entschieden haben, bekannt. Auch über die Adoptivfamilien, die diese Kinder aufnehmen, gibt es nur minimal Informationen. Ein Projekt der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde möchte hier Abhilfe schaffen.
„Anonyme Geburt: Psychosoziale Aspekte bei abgebenden Frauen, adoptierten Kindern und ihren Adoptivfamilien nach anonymer Geburt oder Abgabe in einer Babyklappe" (Projektleitung: Assoc.-Prof. PD. Dr. Claudia Klier) lautet der Name des Projektes. Initiiert wurde es von der Wiener Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde. Hier werden abgebende Frauen und Adoptivfamilien anhand von Fragebögen befragt.
In Österreich gibt es ca. 500 betroffene Frauen und Familien. Da die gesetzliche Regelung zur anonymen Geburt in Österreich mit ihren gut 18 Jahren noch sehr jung ist und es auch international wenige vergleichbare Regelungen gibt, ist wenig über diese Gruppe beziehungsweise auch über die besonderen Bedürfnisse bekannt. Die Ergebnisse der Befragung sollen dazu beitragen, dass entsprechende Beratungs-, Begleitungs- und Betreuungsangebote zukünftig bedarfsgerecht gestaltet werden können.
Zu diesem Zweck hat die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde eine anonyme Befragung initiiert, die sowohl betroffenen Frauen als auch Adoptivfamilien ermöglicht, ihre Situation zu beschreiben. Darüber hinaus sind alle inkognito/halb-offenen/offenen Adoptions- und Pflegeeltern eingeladen, als Kontrollgruppe an der Befragung teilzunehmen. Dies hat das Ziel, erstmalig in Österreich Vergleiche zu ziehen zwischen den anonym adoptierten Kindern und den anderen Gruppen der adoptierten Kinder sowie Pflegekinder.
Für Ärztinnen und Ärzte
Die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde hat dazu Flyer und Poster aufgelegt, die über die Befragung informieren (siehe rechts). Das Team ersucht Sie, die Folder und Flyer in Ihrer Ordination aufzulegen.
Bestellungen richten Sie bitte direkt an die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Jennifer Kernreiter, BA MA, Tel.: 0677/61587103, E-Mail: jennifer.kernreiter@meduniwien.ac.at.
Die Teilnahme ist noch bis 31. August 2019 möglich.
