Künstliche Intelligenz soll bedrohte Arten retten
Forscher der Universität Freiburg arbeiten an einem Frühwarnsystem zur Rettung bedrohter Arten. Sie haben ihre Ideen für das neue Programm kürzlich im Fachblatt „Plants, People, Planet“ skizziert. Damit sollen gefährdete Arten schneller erkannt werden.
Dies ist wichtig, da Pflanzen- oder Tierpopulationen teilweise innerhalb weniger Jahre oder sogar Wochen so stark dezimiert werden, dass ihr Überleben gefährdet ist. So wurden beispielsweise wild lebende Koalas in Australien innerhalb weniger Wochen zu einer gefährdeten Art, weil die Waldbrände von 2020 für sie verheerende Folgen hatten, hiess es in einer Mitteilung des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) vom Donnerstag.
Das neue Programm soll mit Künstlicher Intelligenz (KI) Umweltinformationen aus verschiedenen Quellen wie Datenbanken, Bildern und Messungen auswerten. „Mit Künstlicher Intelligenz können wir Millionen von Bildern in kürzester Zeit analysiere“, erklärte Projektleiter Daniele Silvestro in der Mitteilung des SNF. „Wir erreichen damit neue Dimensionen und können die Erde sozusagen live überwachen.“ Die Forschenden wollen das Programm künftig so optimieren, dass es auch Satelliten- und Luftaufnahmen analysieren kann.
„Wo Menschen sind, gibt es auch Telefone“
Zudem will Silvestro auch die Möglichkeit der sogenannten Citizen Science einbauen. Dabei steuern etwa Freiwillige, die mit ihren Mobiltelefonen durch Brachland, Wälder oder Sümpfe streifen, weitere Bilder bei. Eine App könnte automatisch die vorhandenen Arten identifizieren. „Wo Menschen sind, gibt es auch Telefone, und praktisch alle haben Kameras und GPS für eine genaue Lokalisierung“, so Silvestro.
In der Studie zeigten die Forschenden, dass KI mit einer Kombination von Luft- und Bodenaufnahmen den Status von Arten augenblicklich neu bestimmen kann. Noch existiert dieses Programm aber nicht: Derzeit führt Silvestro dafür Gespräche mit mehreren Institutionen und Unternehmen.