EU plant wegen Engpässen Änderungen in Arzneimittelgesetzgebung
Die Europäische Union plant zur künftigen Vorbeugung von Medikamentenengpässen Änderungen in der EU-Arzneimittelgesetzgebung. Die vorgeschlagenen Änderungen sehen unter anderem strengere Verpflichtungen für die Lieferung von Arzneimitteln und frühere Meldungen von Engpässen vor, wie EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Dienstag während einer Sitzung des EU-Parlaments sagte.
Engpässe bei Antibiotika stellen laut Kyriakides für viele europäische Länder ein wachsendes Problem dar. Den Vorschlag zur Überarbeitung der Arzneimittelgesetzgebung kündigte sie für März an.
Versorgung sicherstellen
„Unser Ziel ist und bleibt es, den Zugang zu Medikamenten für alle bedürftigen Patient:innen sicherzustellen und eine Störung des Arzneimittelmarktes in der EU zu vermeiden“, sagte Kyriakides. Nach Angaben der Europäischen Arzneimittelbehörde wurden zuletzt in 26 europäischen Ländern Engpässe bei Antibiotika gemeldet. Gründe dafür sind laut Kyriakides die ungewöhnlich frühe Zunahme von Atemwegsinfektionen in Europa in diesem Winter und unzureichende Produktionskapazitäten.
Die EU wolle alle regulatorischen Möglichkeiten ausschöpfen und mit den Unternehmen sprechen, um die Produktion zu erhöhen und die Engpässe zu lindern, sagte sie. Um Engpässe zu beheben, könnte die während der Coronapandemie eingerichtete EU-Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen, HERA, Medikamente und medizinische Güter im Namen der Mitgliedstaaten beschaffen.