Lauterbach plant „Digitalagentur“ für Gesundheitswesen
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) setzt laut einem Medienbericht für die Digitalisierung im Gesundheitswesen auf eine bundeseigene „Digitalagentur“. Dafür solle die bislang maßgeblich dafür zuständige Gematik vollständig vom Bund übernommen werden, berichtete am Mittwoch das Portal „The Pioneer“ unter Berufung auf Angaben aus Branchenkreisen.
Bislang hält das deutsche Bundesgesundheitsministerium 51 Prozent an der Gematik. Weitere Gesellschafter sind die Bundesärztekammer, die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der GKV-Spitzenverband und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Die Gematik organisiert derzeit anderem den Prozess zur Einführung der elektronischen Patientenakte (EPA).
Digitalgesetz geplant
Lauterbach will seine Digitalisierungsstrategie am Donnerstag in Berlin vorstellen. Geplant sei dazu ein Digitalgesetz, das neben der Umsetzung der elektronischen Patientenakte auch die Einführung des elektronischen Rezepts ab Januar 2024 regeln solle.
Zudem plane Lauterbach ein Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GNDG), hieß es weiter. Dazu solle das Forschungsdatenzentrum Gesundheit (FDZ) beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ausgebaut werden. Die Industrie soll dort dem Bericht zufolge für Forschungszwecke Anträge auf Datenzugang stellen können.
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen kommt in Deutschland bisher nur zäh voran. Termine wurden immer wieder verschoben, auch gab es Probleme bei der Umsetzung in Arztpraxen oder Apotheken.