Brückenschlag zwischen Forschung und Spital
„Center for Translational Medicine“: So heisst das neue Gebäude, das bis 2026 vom AKH/MedUni Wien auf dem Krankenhausareal in Wien-Alsergrund errichtet wird. Das Konzept folgt dem Grundsatz „Vom Labor zum Krankenbett und zurück ins Labor“, hieß es am Montag bei der Präsentation. Neben neuen Laborflächen wird es u.a. Einrichtungen für Zelltherapie und Radiopharmazie sowie ein Zentrum für Phase-I- und -II-Studien geben.
Neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung sollen in Zukunft möglichst rasch in der Diagnose und Therapie von Erkrankungen eingesetzt werden. Andererseits berücksichtigen die Forschenden die Erfahrungen und das Wissen aus der Patientenversorgung im AKH bei ihren wissenschaftlichen Untersuchungen, betonte die MedUni. Damit diese Verknüpfung unter optimalen Voraussetzungen gelingen könne, ist das Gebäude als ein „Ort des Austauschs“ konzipiert.
„Das AKH steht jetzt hier seit 1993 und seit 1993 gab es keine relevanten Baufortschritte“, sagte MedUni-Rektor Markus Müller. Es sei „kein Geheimnis, dass ein Teil der Infrastruktur hier nicht mehr 'up to date' war“. Eine Universität ohne Kräne habe keine Dynamik, betonte Müller direkt vor der Baugrube des künftigen Gebäudes. Nun sei die MedUni sogar eine „six crane university“. Neben dem Center for Translational Medicine werden derzeit nämlich auch der MedUni Campus Mariannengasse und das Eric Kandel Institut - Zentrum für Präzisionsmedizin errichtet.
Kosten liegen bei 120 Millionen Euro
„Wissenschaft und Forschung zählen zu den wesentlichsten Treibern einer innovativen Entwicklung eines Landes.“ Dafür brauche es Infrastruktur, freute sich Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) über das neue Zentrum. Es gibt kaum ein Studium, „das so direkt bei den Menschen ankommt“, wie Medizin, ergänzte der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Zudem sei kaum ein Thema wichtiger als die moderne Gesundheitsversorgung.
Die Kosten für den Neubau mit mehr als 14.000 Quadratmetern Nutzfläche sind mit rund 120 Millionen Euro veranschlagt und werden vom Bund und der Stadt Wien getragen. Baugeschehen im laufenden Betrieb sei im Krankenhaus immer eine Herausforderung, erläuterte AKH-Wien-Direktor Herwig Wetzlinger. Umso wichtiger sei es auch, die Baukosten und Zeitpläne einzuhalten, versicherte er in Richtung Stadtrat Hacker, obwohl er die Teuerung und wirtschaftliche Lage nicht beeinflussen könne, wie er betonte. Der Rohbau soll 2025 stehen, die endgültige Inbetriebnahme des Zentrums ist für 2026 geplant.