Italien schwitzt wegen Hochdruckgebiet „Caronte“
Italien ist mit einer neuen Hitzewelle konfrontiert. „Caronte“ - Charon, der mythologische Fährmann zum Hades - ist der Name, den Meteorologen dem afrikanischen Hochdruckgebiet gegeben haben, das Italien Temperaturen mit Spitzenwerten um die 40 Grad bescheren wird. Von der Hitze besonders betroffen ist Süditalien. Für Rom, Bologna und Florenz wurde die Alarmstufe Rot ausgerufen. Die Hitzewelle dürfte die ganze Woche lang andauern.
In den Notaufnahmen der römischen Krankenhäuser wurden bereits etliche Seniorinnen und Senioren behandelt, die an akutem Flüssigkeitsmangel gelitten hatten. Herz- und Kreislaufproblemen oder Atembeschwerden machten den Betroffenen zu schaffen.
Die Italiener lassen sich den Kampf gegen die Hitze einiges kosten. Um Abkühlung zu finden, greifen sie tief in die Tasche und investieren vor allem in Klimaanlagen. Kühlgeräte stehen im Stiefelstaat ebenfalls hoch im Kurs. Die Nachfrage ist in den vergangenen Wochen rasant gestiegen. Wegen der hohen Temperaturen erleben die Eissalons Hochkonjunktur.
In Rom suchten unter der Hitze leidende Touristen die vielen Brunnen auf, aus denen Trinkwasser fließt. Diese werden auch „Nasone“ genannt wegen der nasenähnlichen Form des Wasserhahns. In der Hauptstadt füllen die Leute dort ihre Flaschen auf, kühlen sich das Gesicht oder lassen ihre Hunde trinken. Cafes und Restaurants versuchten ihre Gäste mit Wassernebel aus Ventilatoren zu erfrischen. Wer konnte, flüchtete ans Meer oder in die Berge - und stand letztlich vielerorts lange im Stau.