Medizinische Universität Innsbruck
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Tirol bekommt Exzellenzzentrum für Gefäßalterung

VASCage-C heißt das COMET-Zentrum, in dem hier künftig zur Alterung des Gefäßsystems geforscht wird. In den kommenden vier Jahren werden 17 Millionen Euro nach Tirol fließen.

red

„Wir wollen das größte klinisch-medizinische Forschungszentrum in Österreich werden und durch ausgezeichnete Vernetzung mit hervorragenden Forscherinnen und Forschern in den USA und Europa auch international eine führende Rolle in Sachen Gefäßalterung und klinischer Schlaganfallforschung spielen“, betont Stefan Kiechl, Forscher an der Innsbrucker Universitäts-Klinik für Neurologie und wissenschaftlicher Leiter des Konsortiums, den hohen Anspruch.

Im Verbund mit der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck als wichtigstem Forschungspartner sowie allen anderen Medizinischen Universitäten Österreichs und weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen unter anderem in Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien wird der Fokus auf die Themen „Gefäßgesundheit“ und „Klinische Schlaganfall-Forschung“ gelegt. Auch 35 Unternehmen in den USA und Europa sind an Bord. Damit ist VASCage-C eines von wenigen medizinischen Forschungszentren in Österreich und das einzige im europäischen Raum, das die Gefäßalterung im Visier hat.

Die translationale Ausrichtung bei der Erforschung des Schlaganfalls stellt ein Alleinstellungsmerkmal des neuen Zentrums dar. VASCage-C baut auf das exzellent evaluierte K-Projekt VASCage Tyrol auf und legt dabei eine Brücke über die an der Medizinischen Universität Innsbruck bereits erfolgreich etablierten Forschungsschwerpunkte Neurowissenschaften, Infektion, Immunität und Transplantation sowie Onkologie.

50 Prozent Finanzierung aus öffentlicher Hand

„In Tirol werden Erkenntnisse aus den Grundlagenwissenschaften in die klinische Medizin übersetzt. Diese Bemühungen stellen eine zentrale Brücke zwischen der vorklinischen und klinischen Medizin dar und tragen wesentlich dazu bei, dass die an den Universitäts-Kliniken Innsbruck behandelten Patientinnen und Patienten auch von spitzenmedizinischen Leistungen auf höchstem internationalen Niveau profitieren“, so Rektor W. Wolfgang Fleischhacker und Christine Bandtlow, Vizerektorin für Forschung und Internationales der Medizinischen Universität Innsbruck hinzu.

Das neu bewilligte Forschungszentrum wird zu 50 Prozent von der öffentlichen Hand finanziert, zwei Drittel davon kommen vom Bund, das weitere Drittel verteilt sich auf die Bundesländer Tirol, das mit rund 2,2 Mio. Euro den höchsten Länderanteil trägt, sowie Salzburg und Wien. Die anderen 50 Prozent werden überwiegend durch Industrieunternehmen getragen. Umgerechnet fließen damit 17 Millionen Euro an Forschungsförderungsgeldern an das Tiroler Zentrum, das in der ersten, vier Jahre laufenden Förderperiode zudem 50 neue Arbeitsplätze schaffen wird und zusätzliche 3,7 Mio. Euro an nationalen und internationalen Drittmitteln lukrieren will.

COMET-Zentren haben sich Forschung auf hohem internationalem Niveau auf die Fahnen geheftet. Sie sollen neue Forschungsimpulse setzen und zeichnen sich durch ein an den strategischen Interessen von Wissenschaft und Wirtschaft orientiertes mehrjähriges Forschungsprogramm aus.

Stefan Kiechl Medizinische Universität Innsbruck
Stefan Kiechl von der Universitäts-Klinik für Neurologie an der Medizinischen Universität Innsbruck ist der wissenschaftliche Leiter des neuen COMET-Zentrums VASCage-C.
MUI/D. Heidegger
 
© medinlive | 19.04.2024 | Link: https://www.medinlive.at/gesundheitspolitik/tirol-bekommt-exzellenzzentrum-fuer-gefaessalterung