Laut den Wissenschaftern und Wissenschafterinnen - unter ihnen finden sich auch österreichische Experten wie die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, der Lebensmittelwissenschafter und Geophysiker Kurt Schmidinger, der Nutztierwissenschafter Christoph Winckler und der Umweltmediziner Hanns Moshammer - wird der Einfluss des Tierwohls auf Pandemien wie COVID-19 signifikant unterschätzt.
Zoonosen - also Krankheiten, die sowohl vom Tier auf den Menschen als auch umgekehrt übertragen werden können - seien „ein deutliches Symptom für die schwere Krise zwischen Mensch, Tier und Umwelt“. Die „brutalsten Ausformungen dieses Ungleichgewichts sind gleichzeitig die größten Treiber für die Entstehung von Zoonosen: Massentierhaltung, Lebendtiermärkte und Pelzfarmen“. Die Zerstörung von Lebensräumen und der Klimawandel begünstigen den Sprung des Virus von Tieren auf den Menschen noch weiter.
Die wissenschaftliche Empfehlung ist daher: Das Risiko von Pandemien würde sinken, wäre Tierwohl ein zentraler Bestandteil von Pandemiepräventionsplänen. Der Ausbruch des SARS-CoV-2 habe „deutlich gezeigt, dass die Gesundheit von Einzelnen die Bedingung für die Gesundheit aller ist. Tierwohl müsse auf die globale politische Agenda, um wirksame Präventionsmaßnahmen für zukünftige Pandemien zu entwickeln“.