Gerichtssache

Klage gegen steirischen Arzt: Auch drittes Kind erhielt Geld

Jener steirische Arzt, der 2019 wegen Quälens seiner vier Kinder am Straflandesgericht Graz verurteilt worden ist, ist von allen vier auch noch zivilrechtlich geklagt worden. Drei dieser Verfahren sind nun abgeschlossen. Zwei sind bereits rechtskräftig, nun wurde auch dem dritten Kind ein „namhafter Betrag“ zugesprochen, wie das Gericht auf APA-Anfrage am Dienstag mitteilte. Nun ist nur noch ein Verfahren offen.

red/Agenturen

Der oststeirische Arzt wurde vor vier Jahren rechtskräftig verurteilt. Neben einer bedingten Freiheitsstrafe von vier Monaten wurde auch eine Geldstrafe von 1.920 Euro verhängt. Im November 2020 erhöhte das Oberlandesgericht Graz die Geldstrafe auf 7.200 Euro. 2022 klagten alle vier Kinder den Vater zivilrechtlich. Zwei Verfahren sind bereits rechtskräftig abgeschlossen, das dritte wurde nun auch beendet. In allen drei Fällen wurden den Kindern ein größerer Geldbetrag zugesprochen.

Der Prozess gegen den Arzt musste zweimal durchgeführt werden. Ihm wurde vorgeworfen, seine drei Töchter und seinen Sohn jahrelang gequält zu haben, indem er sie vor allem durch Selbstmorddrohungen geängstigt haben soll. Das erste Verfahren endete im September 2017 mit einem Freispruch, weil der Richter eher einen „verspäteten Rosenkrieg“ zwischen dem Angeklagten und seiner Ex-Frau annahm. Doch diese Entscheidung hielt nicht stand, wegen nicht ausführlich gewürdigter Beweise wurde der Nichtigkeitsbeschwerde stattgegeben. Die zweite Runde dauerte deutlich länger und wurde äußerst penibel abgewickelt. Das neue Verfahren war geprägt von Emotionen, Vorwürfen, Tränen und Verzweiflung aufseiten der Kinder. Der Angeklagte beteuerte immer wieder, er habe ihnen nie schaden wollen.