„Wir sind in einer guten Ausgangsposition, das heißt aber nicht, dass man sich darauf ausruhen kann. Wir müssen die Maßnahmen angehen und zeitgerecht umsetzen,“ sagte Scheider bei einem Pressetermin im Klagenfurter Rathaus. Die Maßnahmen würden bis 2030 eine halbe Milliarde Euro kosten, wären aber zum Teil vom Bund und zum Teil von der EU gefördert. Den nicht geförderten Betrag wolle die Stadt aus Eigenmitteln oder aus Krediten finanzieren, auch das Land wolle einen Beitrag leisten. Allerdings könne man noch nicht genau sagen, wie hoch die Förderquote tatsächlich sein wird, denn der Betrag wäre auf Einzelprojekte bezogen und die Quote je nach Förderschiene und Ausmaß der klimaneutralen Maßnahmen unterschiedlich. Das Ziel sei aber, dass zumindest die Hälfte der Summe gefördert wird.
Insgesamt seien 236 Maßnahmen geplant, mit denen sich 83 Prozent CO2-Emissionen einsparen lassen, sagte Wolfgang Hafner, Leiter der Abteilung Klima und Umweltschutz. Die größten Brocken sind Gebäudesanierung und Ausbau der klimafreundlichen Mobilität. „Klimaneutralität bis 2030 ist keine Utopie, das ist machbar“, gab sich Hafner optimistisch und präsentierte als Beispiel konkrete Pläne zur Elektrifizierung des Stadtbusverkehrs bis Ende 2025. Die restlichen 17 Prozent Emissionen will man mit Kompensationsmaßnahmen, wie etwa Photovoltaik auf Dächern von leer stehenden Gebäuden oder der Erzeugung von synthetischem Erdgas, erreichen.
„Klimaneutrale Stadt“: Zielvorgabe bis 2040
Klagenfurt will damit als Beispiel für andere Kommunen und Regionen vorangehen. Denn bei der vom Klimaschutzministerium ins Leben gerufenen nationalen Mission „Klimaneutrale Stadt“, bei der unter anderem auch Graz, Innsbruck und Wien mit dabei sind, ist die Zielvorgabe, die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Und auch bei Partnern im Alpen-Adria-Raum sieht Scheider Klagenfurt in der Vorreiterrolle. Dabei will er auch „die Bevölkerung mitnehmen und vor allem die Jugend ansprechen“: „Wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir sagen, dass Klagenfurt eine europäische Klimavorzeigestadt ist. Wir sind auf dem Weg, es sind aber noch viele Schritte zu gehen.“