Arbeiterkammer

Kündigungsschutz für Krankenstand gefordert

Die Arbeiterkammer fordert einen Kündigungsschutz im Krankenstand. Zudem geht es ihr um eine gesetzliche Regelung, wonach Zeitausgleich während eines Krankenstandes nicht konsumiert werden kann (analog zum Urlaub) und dass Homeoffice nicht dafür missbraucht werden darf, dass Arbeitnehmer angehalten werden, krank zu arbeiten. Besonders großen Handlungsbedarf sehen die Arbeitnehmervertreter untermauert mit einer Online-Umfrage unter Arbeitnehmern im Gastgewerbe und im Handel.

red/Agenturen

„Neun von zehn Arbeitnehmern gehen krank arbeiten. Damit ist der sogenannte Präsentismus für Beschäftigte die Regel, statt die Ausnahme. Der häufigste Grund krank arbeiten zu gehen, ist, die Kollegen nicht im Stich lassen zu wollen. Arbeitnehmer übernehmen damit ein hohes Maß an Verantwortung, um den Betrieb nicht zu gefährden - eine Verantwortung, die eigentlich bei den Unternehmen liegt“, so Ines Stilling, Bereichsleiterin Soziales der Arbeiterkammer (AK) Wien.

Laut Umfrage (Sample: 6.506 Personen), die nach AK-Angaben zwar nicht repräsentativ ist, aber eine guten Überblick gibt, wird am häufigsten im Hotel- und Gastgewerbe vom Arbeitgeber im Krankenstand gekündigt, gefolgt von Transport und Verkehr. Über alle Branchen hinweg wurde knapp die Hälfte der Befragten im Krankenstand vom Chef kontaktiert - wobei auch hier die meisten Anrufe im Hotel- und Gastgewerbe getätigt werden. Gemeinsam mit dem Handel teile sich diese Branche auch den „Spitzenplatz“ beim Arbeiten trotz Krankheit.

 

Stopschild
Die Arbeiterkammer sieht Handlungsbedarf beim Kündigungsschutz.
pixabay