Letzteres sei nicht zuletzt auch auf die beginnenden Semesterferien zurückzuführen. Man könne einfach nicht noch mehr vor der gefährlichen Lawinensituation warnen, als man es in den vergangen Tagen getan habe, so Nairz, nicht zuletzt auch in Anspielung auf die ausgegebene Stufe 4, also große Lawinengefahr. Alle Informationen würden zur Verfügung gestellt und ständig „hinausposaunt“: „Es besteht einfach eine Holschuld der Wintersportler“, appellierte der Experte, sich genau zu informieren. Das gelte sowohl für jene, die sich für erfahren genug im alpinen Gelände halten als auch erst recht für alle anderen.
Aber primär wäre es bei solchen Verhältnissen dringend angeraten, ganz einfach mal „Verzicht zu üben“ und davon abzusehen, sich in die Berge, das heißt in den freien Skiraum, zu begeben. Man könne so viele andere Dinge auch im Tal unternehmen: „In die Sauna gehen oder was auch immer.“ Oder ganz einfach auf den gesicherten Pisten bleiben.
Verbieten könne man als Lawinenwarndienst auch Skitouren bei Stufe 4 nicht, aber dezidiert abraten. Und letzteres tue man auch, so Nairz. Vorsicht sei auch für jene geboten, die sich für erfahren halten, schließlich seien von den aktuellen Unglücken auch solche betroffen.
Man habe nach wie vor ein „Altschneeproblem“ mit dauerhaften Schwachstellen in der Schneedecke, warnte der Experte. Dies werde zwar „von Tag zu Tag besser“, aber rund eine Woche lang bleibe die Situation noch prekär - auch wenn mit Montag Stufe 3, also erhebliche Gefahr, ausgegeben werde. Bei dieser Gefahrenstufe passieren eigentlich erfahrungsgemäß die meisten Lawinenereignisse.