Rotes Kreuz

Millionen Frauen wegen Menstruation diskriminiert

Weil ein verschreibungspflichtiges Diabetesmedikament vermehrt als Abnehmhilfe genutzt wird, gerät die Versorgung damit ins Stocken. „Aktuell haben wir einen Lieferengpass bei einem Diabetesmedikament, bei Semaglutiden, weil man gemerkt hat, das kann man auch zum Abnehmen nutzen“, sagte David Francas, Professor für Daten- und Lieferkettenanalyse an der Hochschule Worms. „Das wird gehypt und plötzlich hat man einen Off-Label-Use für das Medikament, der auch die Nachfrage treiben kann.“

red/Agenturen

Michaela Pichler, Leiterin des Afrika-Teams beim Österreichischen Roten Kreuz, erläuterte: „Um diese Stigmatisierung zu beenden, konzentriert sich unsere Hilfe auf die Bereitstellung von Hygieneprodukten, die Aufklärung von Menschen und den Bau von Sanitäranlagen, die den Bedürfnissen menstruierender Frauen und Mädchen entsprechen.“ In Uganda etwa arbeitet das ÖRK mit dem Roten Kreuz Uganda zusammen, um über Menstruationshygiene aufzuklären und den Umgang mit Hygieneprodukten zu vermitteln.

„Erst vor wenigen Wochen haben wir in Bundibugyo über 500 Wasserkanister und 800 Menstruationshygienesets an Frauen verteilt, die aus der Demokratischen Republik Kongo geflohen sind. Die Sets enthalten ein Handtuch, Wäscheklammern, Unterhosen, einen Kübel, ein Stück Seife, Binden und Binden aus Stoff, die mehrmals verwendet werden können“, sagte Pichler.

„Ohne Scham in die Schule gehen“

In Namutumba, ebenfalls in Uganda, wird die Anfertigung von wiederverwendbaren Binden unterstützt. Modo Peace, eine Schülerin in Namutumba, berichtete: „Die Mädchen hier stehen vor Herausforderungen, wenn sie ihre Periode haben. Damenbinden sind teuer und nicht leistbar. Das Rote Kreuz hat uns geholfen und wir können jetzt Binden herstellen und ohne Scham in die Schule gehen.“

„Dank der jahrelangen Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und der Europäischen Union können wir die dringend benötigte Hilfe leisten - weltweit. Gemeinsam mit über 800 Partnerorganisationen sind wir auch Teil der globalen Bewegung 'Menstrual Hygiene Day', die es sich zum Ziel gesetzt hat, bis zum Jahr 2030 eine Welt zu schaffen, in der niemand mehr wegen seiner Periode ausgeschlossen oder diskriminiert wird“, betonte Pichler.

 

 

 

 

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Der Mangel an Hygieneprodukten für die Menstruation ist etwa in Afrika ein Problem. Hier erhalten kenianische Frauen Gratisprodukte.
Brian Inganga / AP / picturedesk.com