„Alarmierend“, nannte die Vier-Pfoten-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck die Menge der von Österreicherinnen und Österreichern konsumierten tierischen Lebensmittel am Mittwoch in einer Aussendung - das Schwein wird mengenmäßig übrigens weiterhin am liebsten gegessen: „Es ist noch nicht mal die Hälfte des Jahres vergangen, trotzdem haben wir unser empfohlenes Kontingent bereits aufgebraucht. Dabei wäre eine Reduktion des Fleischkonsums enorm wichtig, nicht nur aus Tierschutz-, sondern auch aus Umwelt- und gesundheitlichen Gründen.“
Die Folgekosten der Nutztierhaltung sind laut der NGO unter anderem, dass sie für 16,5 Prozent der gesamten globalen Treibhausgasemissionen sorgt. „Jedes Jahr werden unglaubliche 80 Milliarden Nutztiere für den menschlichen Verzehr geschlachtet“, berichtet die Tierschutzorganisation, somit landen rund zehn Tiere für jeden Erdenbürger auf der globalen Schlachtbank. Der anschließende Verzehr sorge dann auch noch für Wohlstandskrankheiten, denn Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes seinen unter anderem die Folgen des hohen Verbrauchs.
„Wir müssen den hohen Verbrauch unbedingt reduzieren“, resümierte die Kampagnenleiterin und wies auf die positiven Folgen hin, die 2022 in einer von Vier Pfoten in Auftrag gegebenen Studie dargestellt wurden. Beispielsweise könnten bei einer Reduktion der genossenen Schnitzel, Frankfurter, Köfte und Ćevapčići in Österreich nicht nur die genannten Treibhausgase reduziert werden: Zwei Drittel Reduktion ergäbe sich eine zusätzliche Restfläche von rund 140.000 Hektar. „Diese frei werdende Nutzfläche könnte zum Beispiel für eine Umstellung auf Biolandwirtschaft oder auch für Renaturierung bzw. für das Anlegen von Mooren zur CO2-Speicherung nutzbar gemacht werden“, erklärte Weissenböck - und forderte abschließend politische Maßnahmen wie eine Kennzeichnungspflicht von Haltungsform und Herkunft in Handel und Gastronomie oder einen Stopp der „unseligen Rabattaktionen auf Fleisch“.