Die Ausbaupläne auf der Wurzeralm sind den Umweltorganisationen ein besonderer Dorn im Auge. Denn dort sei bereits 2002 - trotz Verschlechterungsverbot in der kurz zuvor unterzeichneten Alpenkonvention - das Naturschutzgebiet verkleinert worden, erklärte Herbert Jungwirth, Naturschutzreferent beim Alpenverein OÖ. Auf dem herausgenommenen Areal seien dann ein Speicherteich, eine Hütte und Pisten errichtet worden, was nun die Schutzwürdigkeit des restlichen Gebiets beeinträchtige. Zuletzt habe das Land einen positiven Naturschutzbescheid für den Neubau des Frauenkarlifts erteilt - dieser wurde vom Umweltanwalt beeinsprucht, eine Entscheidung des Landesverwaltungsgerichts werde im Sommer erwartet.
Insgesamt würden die Schutzgebietsgrenzen immer wieder an die Wünsche der Seilbahnbetreiber angepasst, ortet Maier eine „Salamitaktik“, die zur Aushöhlung des Schutzes führe. Für Paul Kuncio von CIPRA Österreich (CIPRA=Internationale Alpenschutzkommission, Anm.) ist zu hinterfragen, ob mit den geplanten Ausbaumaßnahmen im Skigebiet Hinterstoder/Wurzeralm nicht die Erhaltungspflicht von Schutzgebieten gemäß Alpenkonvention verletzt werde - neben dem Ausbau des Frauenkarlifts steht auch eine Verbindung der Höss mit den ehemaligen Hacklliften in Vorderstoder samt neuen Skipisten in einer Seehöhe von unter 1.100 Metern inklusive Beschneiung im Raum.
Man wolle nichts verhindern, wurde betont. „Wir haben ein ureigenes Interesse, dass der Wintersport funktioniert“, so Christian Dornauer von den Oö. Naturfreunden. Aber der Klimawandel mache eben das eine oder andere bereits unmöglich. Ein Riesen-Problem sieht er zudem in der Verkehrsproblematik. Hier sei die Politik säumig, es gebe „praktisch überhaupt keine“ Fortschritte.