Erdbeben

Welternährungsprogramm der UNO benötigt mehr Geld für Opfer

Das UNO-Welternährungsprogramm WFP für den Nahen Osten braucht Geld. Waren Bürgerkriegsopfer in Syrien bereits vor dem Erdbeben auf halbe Essensrationen gesetzt, drohen nun noch größere Engpässe. Programmdirektorin Corinne Fleischer fordert mehr Geld und Zugang zu allen Erdbebengebieten. „Politik hat in einer Naturkatastrophe keinen Platz“, sagte die gebürtige Winterthurerin Fleischer am Dienstagmittag in der Sendung „Tagesgespräch“ von Schweizer Radio SRF.

red/Agenturen

Von den Konfliktparteien im syrischen Bürgerkrieg verlangte Fleischer Zugang zur Katastrophenregion im Nordwesten des Landes. Für die Hilfe seien nach Grenzöffnungen zwischen der Türkei und Syrien weitere Zugangsmöglichkeiten nötig. Darüber verhandle ihre Organisation noch mit den Rebellen, die sich widersetzen.

Das Erdbeben in Syrien sei eine Katastrophe in der bereits bestehenden Katastrophe des Kriegs. Das WFP unterstütze in dem Land aktuell 5,5 Millionen Menschen. Diese würden bereits jetzt lediglich die Hälfte der eigentlich vorgesehenen Ration von 2.100 Kalorien pro Kopf und Tag erhalten.

Für mehr fehle schlicht das Geld. Die Lebensmittelpreise seien um ein Drittel gestiegen, was die Zahl der Bedürftigen weltweit ansteigen ließ, erklärte die Direktorin. Die zusätzlichen wegen des Erdbebens benötigten Mittel bezifferte Fleischer am Radio auf 450 Millionen US-Dollar (421,59 Mio. Euro) für Syrien und auf 80 Millionen für die Türkei. Da das Welternährungsprogramm der UNO lediglich auf freiwilligen Beiträgen der Gebernationen beruht, müssten diese in die Tasche greifen. Wenn die zusätzlich benötigten 530 Millionen US-Dollar nicht bis im Juli zusammen kommen, müsste die Hilfe des UNO-Welternährungsprogramms im Erdbebengebiet auf 30 Prozent zusammengestrichen werden, warnte Fleischer.

Erdbeben Syrien Türkei
450 Millionen Dollar werden für Syrien, 80 Millionen für die Türkei zusätzlich gebraucht.
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