Macron wollte sich in einem 45-minütigen Interview in den ersten beiden Fernsehsendern des Landes äußern. „Alle Optionen liegen auf dem Tisch“, hieß es aus dem Elysée-Palast. Zuvor mussten in Paris und anderen Großstädten unter anderem Bars, Cafés und Fitnessstudios schließen.
Kleinere französische Städte hatten während der ersten Corona-Welle im Frühjahr vorübergehend nächtliche Ausgangssperren verhängt, wie sie im Zweiten Weltkrieg üblich waren. Aktuell gilt eine solche Maßnahme nur im Überseegebiet Französisch-Guayana, das an Brasilien grenzt. Dort dürfen die Bürger zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens ihre Häuser nicht verlassen.
Mehr Neuinfektionen als in Deutschland
Die täglichen Neuansteckungen in Frankreich liegen seit zwei Monaten deutlich höher als in Deutschland, obwohl das Nachbarland nur rund 67 Millionen Einwohner zählt, 16 Millionen weniger als die Bundesrepublik. Am Wochenende wurde ein Tages-Höchststand von fast 27.000 registrierten Fällen erreicht.
Große Sorgen bereitet die rasch steigende Zahl von Notfall-Patienten mit der Lungenkrankheit Covid-19. Besonders kritisch ist die Lage in Paris, wo die öffentlichen Kliniken bis Ende des Monats eine bis zu 90-prozentige Belegung ihrer Intensivbetten erwarten. Für diesen Donnerstag haben die Gewerkschaften das Pariser Krankenhauspersonal zum Streik aufgerufen.