Ursula Wiedermann-Schmidt, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Vakzinologie, verabreichte die erste Teilimpfung. Nach ihm folgten weitere Menschen, die sich freiwillig gemeldet hatten.
„Die Frau Professor macht das sehr sanft", beruhigte Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Ein Senior, der den Stich offenbar kaum gespürt hatte, erkundigte sich über allfällige Reaktionen. „Die kommen erst nach der zweiten Impfung?", meinte er. Ärztin Wiedermann-Schmidt klärte über mögliche Reaktionen - Rötungen und Schwellung an der Einstichstelle - auf.
Im Nebenraum warteten unterdessen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) auf die Probanden, die sich dort für einige Minuten ausruhen sollten.
Weihnachten 2020 als gemeinsamer EU-Startpunkt
Die erste zur Verfügung stehende Vakzine gegen Covid-19 der Firmen Biontech und Pfizer war am Samstag in Österreich und den anderen EU-Ländern ausgeliefert worden. Rund zehn Monate nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Europa begannen somit am ersten Sonntag nach Weihnachten 2020 die Impfungen auch in Italien, Frankreich und zahlreichen weiteren EU-Staaten. In einigen anderen war schon am Samstag damit angefangen worden. Als erste erhalten besonders gefährdete Menschen das Präparat.
In Österreich hat am Tag zuvor, dem Stefanitag, zudem der dritte Lockdown begonnen, der mit strikten Einschränkungen die nach einem eher ruhigen Sommer zeitweise drastisch gestiegenen Zahlen an Neuinfektionen und Todesfällen weiter senken soll.
Weltweit hat die Pandemie nach einer Zählung der US-Universität Johns Hopkins bisher 1,75 Millionen Menschen das Leben gekostet, rund ein Drittel davon in Europa. In Österreich nähert sich die Anzahl der Covid-Toten der 6.000er-Marke.