Antigen-Tests reagieren zwar weniger empfindlich auf das Coronavirus als sogenannte PCR-Tests, liefern aber schneller ein Ergebnis - in der Regel nach 15 bis 30 Minuten.
Der EU-Kommission zufolge sollten sie in Situationen benutzt werden, in denen das schnelle Erkennen Infizierter bei der Bewältigung eines Ausbruchs helfe oder eine regelmäßige Kontrolle von Hochrisikogruppen nötig sei - etwa von medizinischem Personal oder Pflegekräften in Altersheimen. Um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren, Infektionen zu entdecken und Quarantänemaßnahmen zu begrenzen, sollten die EU-Staaten deshalb zusätzlich zu den PCR-Tests die schnellen Antigen-Tests nutzen, hieß es.
Demnach könnten die Tests unter anderem auch grenzüberschreitenden Verkehr ermöglichen. Dazu müssten die EU-Staaten die Tests, die von befugten Testeinrichtungen durchgeführt werden sollten, aber gegenseitig anerkennen.
In der Slowakei waren die Antigen-Tests jüngst bereits im großen Stil zum Einsatz gekommen. In dem mitteleuropäischen Land wurde ein Großteil der über Zehnjährigen getestet. Anschließend wurden die geltenden Einschränkungen ein wenig gelockert. Ähnlich will die Südtiroler Landesregierung am kommenden Wochenende vorgehen - dann sollen rund zwei Drittel der Bevölkerung, etwa 350 000 Menschen, einen freiwilligen Antigen-Test machen. So sollen die Corona-Zahlen gedrückt werden.
Ähnlich könnte die spanischen Hauptstadtregion um Madrid vorgehen. Bis Weihnachten könnten dort alle 6,6 Millionen Einwohner auf das Coronavirus getestet werden. Die konservative Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso stellte dazu am Dienstag bei der EU-Kommission den Antrag, dass die Antigen-Tests in Apotheken in der gesamten EU zugelassen werden. Die spanische Zentralregierung weigert sich, dafür grünes Licht zu geben.