Deutschland

Gesundheitsministerium plädiert für besseres Augenmerk auf Frauengesundheit

Das deutsche Bundesgesundheitsministerium plädiert für mehr Aufmerksamkeit für die Gesundheitsversorgung von Frauen. „Der große Einfluss von Geschlecht auf die Gesundheit ist mittlerweile gut belegt“, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag zum Weltfrauentag am 8. März. „Dennoch gibt es auch in der Medizin noch verbreitete Vorurteile über vermeintlich typisch weibliche und männliche Erkrankungen“, teilte er weiter mit.

red/Agenturen

Lauterbach mahnte, in Prävention, Forschung und medizinischer Ausbildung bestehe „Handlungsbedarf“. Zum Weltfrauentag veröffentlicht das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Broschüre zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland. Demnach schätzen 68,8 Prozent der Frauen ihre Gesundheit als gut ein.

In der Broschüre wird etwa darauf aufmerksam gemacht, dass Frauen ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen unterschätzen. Demnach bekommen Frauen im Durchschnitt später einen Herzinfarkt als Männer und haben häufig andere Symptome. 2020 waren bei Frauen 37 Prozent aller Todesfälle auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Dennoch würden diese Krankheiten eher als „männliche“ Erkrankungen gelten.

Auch auf weitere Besonderheiten weist das RKI hin: Beispielsweise sind Frauen häufiger als Männer von psychischen Störungen betroffen. Zehn bis 15 Prozent der Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter leiden laut RKI außerdem an der Krankheit Endometriose, bei der es zu starken Unterleibsschmerzen kommt. Teilweise dauere es jahrelang, bis die Erkrankung festgestellt wird.