Coronavirus

Wiener und Österreichische Ärztekammer sagen alle Veranstaltungen ab

In Anbetracht der steigenden Infektionen mit dem Coronavirus haben sich die Wiener und die Österreichische Ärztekammer dazu entschlossen, ab sofort alle internen und externen Veranstaltungen mit mehr als 25 Ärztinnen und Ärzten bzw. Vertretern anderer Gesundheitsberufe abzusagen. Davon betroffen sind alle Sitzungen, Fortbildungsveranstaltungen und Events. Die Maßnahme gilt bis 12. April 2020.

red
„Die medizinische Versorgung von Infizierter muss unter allen Umständen gewährleistet bleiben – ebenso wie die Versorgung aller anderen Patientinnen und Patienten in Österreich“, sagt Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.

Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen. „Letztendlich hat aber das Argument überwogen, dass Ärztinnen und Ärzte aufgrund ihrer Tätigkeit im Besonderen von einer Infektion gefährdet sind und dann auch Patienten anstecken könnten“, betont dazu Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.

Hohes Potenzial gegenseitiger Ansteckung

Veranstaltungen mit einem hohen Anteil an Ärztinnen und Ärzten hätten ein hohes Potenzial einer gegenseitigen Ansteckung. Hier gelte es, im Sinne der Vorsorge rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu setzen. Szekeres: „Noch ist die Situation in Österreich überschaubar. Wir wissen aber nicht, wie sich die Verbreitung des Coronavirus hierzulande fortsetzt. Und ich befürchte eine erschwerte Möglichkeit der Behandlung unserer Patienten sollten sich viele Ärztinnen und Ärzte mit dem Coronavirus infizieren oder unter Quarantäne stehen.“

Die Erfahrungen in Italien hätten gezeigt, dass an sich gut funktionierende Gesundheitssysteme sehr rasch an ihre Grenzen stoßen können. „Da müssen wir ansetzen. Die medizinische Versorgung von Infizierter muss unter allen Umständen gewährleistet bleiben – ebenso wie die Versorgung aller anderen Patientinnen und Patienten in Österreich“, so Szekeres, der hofft, dass „auch alle anderen Veranstaltungen mit einem hohen Anteil an Ärztinnen und Ärzten bzw. Angehörige sämtlicher Gesundheitsberufe in den nächsten Wochen ausgesetzt werden“.

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Thomas Szekeres Präsident Ärztekammer
„Die medizinische Versorgung von Infizierter muss unter allen Umständen gewährleistet bleiben – ebenso wie die Versorgung aller anderen Patientinnen und Patienten in Österreich“, so Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.
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