„Es droht eine Katastrophe nach der Katastrophe“
Die Flut in Pakistan hat eine verheerende Bilanz nach sich gezogen: fast 1.700 Menschen starben, über zwei Millionen Häuser wurden zerstört und mehr als 20 Millionen Menschen benötigen nach Angaben der UN humanitäre Hilfe. Außerdem ist vor allem in der Provinz Sindh ein großer Teil der wichtigen Infrastruktur wie Straßen, sanitäre Anlangen und Gesundheitseinrichtungen zerstört worden. Trinkwasser wurde kontaminiert.
„Was wir jetzt erleben, droht eine Katastrophe nach der Katastrophe zu werden. Die Menschen trinken verseuchtes Wasser und bekommen Durchfallerkrankungen. In den Wasserresten nisten Mücken und immer mehr Menschen infizieren sich mit Malaria und Denguefieber. Gleichzeitig gibt es für sie kaum eine Möglichkeit in die Krankenhäuser zu gelangen, da entweder die Zufahrtswege oder die Einrichtungen durch die Wassermassen zerstört wurden“, sagt Cordula Wasser, Leiterin der Asienabteilung von Malteser International.
In der Provinz Sindh unterstützt Malteser International 60 mobile medizinische Teams eines lokalen Partners, um die kranken Menschen vor Ort versorgen zu können. 250-300 Patientinnen und Patienten werden dort täglich derzeit kostenlos von jedem Team behandelt. „So ersparen wir es den kranken Menschen, sich auf einen mühsamen, langen Weg in entfernte Gesundheitseinrichtungen zu machen. Derzeit sind es vor allem Kinder und schwangere Frauen, die in unsere Zelte kommen “, sagt Wasser.
Neben der medizinischen Versorgung verteilt Malteser International auch Bargeld an bedürftige Familien. „Viele Menschen wissen bereits jetzt nicht mehr, wie sie sich und ihre Familien ernähren sollen. Uns berichtete eine 48-jährige Frau, dass sie alles verloren hat. Ihr Haus, ihre Arbeit, ihre Lebensmittelvorräte. Die Ernte wurde von den Fluten verschlungen. Deshalb ist es jetzt wichtig, dass die Menschen Bargeld von uns erhalten, damit sie nicht verhungern. Doch wir benötigen dringend Unterstützung bei unserer Hilfe für die Menschen in Pakistan. Eine solche Katastrophe, die 33 Millionen Menschen betrifft, kann niemand allein bewältigen“, sagt Wasser.