Projekt wird österreichweit ausgerollt
Mit dem Projekt „Frühe Hilfen“ bekommen Schwangere, junge Mütter und Familien Unterstützung. Familienbegleiterinnen und Begleiter bieten Hilfe in belastenden Situationen. Seit 2015 gibt es das Projekt, 8.000 Familien mit Kindern wurden seither unterstützt und längerfristig begleitet. Nun werden die „Frühen Hilfen“ österreichweit in allen Bezirken ausgerollt. Bis 2024 stehen dafür nun zusätzlich 15 Millionen Euro zur Verfügung, informierte das Gesundheitsministerium.
„Frühe Hilfen“ ist ein präventives Unterstützungsangebot für alle werdenden Mütter bzw. Familien in einer Lebensphase, die durch Veränderungen sowie Herausforderungen geprägt ist. Die Unterstützung steht in der Schwangerschaft und in den ersten Lebensmonaten des Kindes auf freiwilliger Basis und kostenfrei zur Verfügung und wird insbesondere in Form von Hausbesuchen bereitgestellt. Seit 2015 wird das Programm in Kooperation von Bund, Ländern und Sozialversicherungsträgern umgesetzt.
„Mit dem Projekt 'Frühe Hilfen' leisten wir einen wichtigen Beitrag, damit alle Kinder in unserer Gesellschaft die gleichen Chancen auf ein gutes und gesundes Leben haben“, betonte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne). „Armut, gesundheitliche Probleme und Überforderung der Eltern haben direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder. Mit frühzeitiger Unterstützung können wir verhindern, dass Probleme von einer Generation auf die nächste weitergegeben werden. Gerade in der frühen Kindheit legen wir die Basis für lebenslange Gesundheit.“
„Oft mit großer Scham behaftet“
Die multiprofessionellen Teams der regionalen Frühe-Hilfen-Netzwerke leisten neben praktischer Unterstützung im Alltag insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Kompetenzen von (werdenden) Müttern und Vätern in ihrer Rolle als Eltern. Ziel ist es, Entwicklungsstörungen, -verzögerungen und Krankheiten zu verhindern.
Das Unterstützungsangebot für werdende Mütter rund Familien soll künftig österreichweit verfügbar sein. Die Umsetzung erfolgt mit den Ländern und Sozialversicherungsträgern. Eine Evaluation des Programms ergab eine sehr hohe Zufriedenheit der begleiteten Familien mit dem Angebot und einen wahrgenommenen Nutzen auf vielen Ebenen. „Die Inanspruchnahme von Hilfe ist für Erwachsene oft mit großer Scham behaftet. Deshalb müssen wir einfach zugängliche Unterstützungsangebote schaffen, wenn Neugeborene und Kleinkinder von Problemen der Eltern maßgeblich betroffen sind“, meinte Rauch in einer Aussendung.