Impfung ab 50 empfohlen: „Schmerzen kann man sich ersparen"
In Österreich gibt es etwa 40.000 Gürtelrose-Fälle pro Jahr, ab dem Alter von 50 Jahren steigt das Erkrankungsrisiko stark an. Das Varicella-Zoster-Virus, das bei Kindern für den Ausbruch von Feuchtblattern (Windpocken) verantwortlich ist, schlummert in fast jedem von uns. Aufgrund von Alter, Krankheit oder bestimmten Therapien kann es als Gürtelrose (Herpes Zoster) oft schmerzhaft und langwierig wieder ausbrechen. Daher ist für alle ab 50 die Herpes-Zoster-Impfung empfohlen.
Jeder Dritte erkrankt im Lauf des Lebens an Gürtelrose, informierte der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) am Donnerstag in einer Aussendung. Herpes Zoster entwickelt sich am häufigsten an Brust und Bauch, kann aber auch an Arm, Oberschenkel oder Kopf ausbrechen. Es handelt sich dabei um eine meist sehr schmerzhafte Nervenentzündung, die üblicherweise mit einem einseitigen Bläschenausschlag einhergeht. „Gürtelrose gehört zu den schmerzhaftesten Erkrankungen überhaupt“, berichtete die Infektiologin Ursula Hollenstein.
„Außerdem kann Gürtelrose zu einigen sehr schweren Komplikationen führen“, erläuterte die Medizinerin. Betrifft der Hautausschlag die Umgebung des Auges, so sind schwere Schädigungen des Auges möglich. Vor allem bei Immunsupprimierten oder sehr alten Menschen ist der Ausschlag manchmal auch sehr ausgedehnt, und kann auch bakteriell superinfiziert sein. Besonders gefürchtet seien aber monatelang dauernde, heftige Schmerzen (postherpetische Neuralgie), die schwer behandelbar sind und eine massive Einschränkung der Lebensqualität mit sich bringen können.
„Die Schmerzen und die möglichen Langzeitfolgen der Gürtelrose kann man sich heutzutage glücklicherweise durch eine Impfung ersparen“, betonte Hollenstein. Die Impfung gegen Gürtelrose ist laut Österreichischem Impfplan für alle Personen ab 50 Jahren sowie für jene mit besonders hohem Risiko für Gürtelrose ab 18 empfohlen - besonders für Personen, die immunsupprimiert sind. Weitere Beratung gebe es bei der Hausärztin oder dem Hausarzt und in Apotheken. Generell wird geraten, jedes Arztgespräch zu nützen, um den Impfstatus überprüfen zu lassen und gegebenenfalls die eine oder andere Impfung nachzuholen, empfahl der ÖVIH.