Wiener Ärztekammer
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Spitäler sollen Risikogruppen dienstfrei stellen

Ärztinnen, Ärzte und medizinische Fachkräfte, die einer Risikogruppe angehören und in Wiener Spitälern arbeiten, sollen die Möglichkeit auf Dienstfreistellung oder Homeoffice haben – zumindest, wenn es nach der Ärztekammer geht. In einem Schreiben, das nun an alle Spitalsträger der Hauptstadt erging, wurde darum ersucht.

red

In Zeiten von Covid-19 sei es von essenzieller Bedeutung, besonders darauf zu achten, das Infektionsrisiko zu minimieren und so Menschenleben zu schützen, betont dazu Wolfgang Weismüller, Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien.

Ganz besonders schützenswert seien jene Risikogruppen, bei denen, etwa aufgrund ihres Alters oder relevanter Vorerkrankungen im Falle einer Infektion, mit einem schwereren Krankheitsverlauf zu rechnen sei. Laut der Ärztekammer vorliegenden Informationen habe der Wiener Krankenanstaltenverbund dies bereits zu Beginn der Pandemie weitestgehend umgesetzt, „es sollte aber für alle Spitalsträger in Wien gelten“, so Weismüller.

Derzeitige Ausnahmeregelung verfassungswidrig

Untermauert wird die Forderung vom renommierten Verfassungsjuristen Heinz Mayer, der kürzlich in einem Artikel in der Tageszeitung „Die Presse“ genau darauf Bezug genommen und die derzeitige Ausnahmeregelung für kritische Infrastruktur des betreffenden Covid-19-Gesetzes als verfassungswidrig eingestuft hat.

Schon vor einigen Tagen hat die Bundeskurie niedergelassener Ärzte der Österreichischen Ärztekammer eine Resolution über schnellstmöglich in der Coronavirus-Krise durchzuführende Maßnahmen beschlossen. Demnach werden Bundesregierung und Parlament gebeten, in Zeiten der laut Resolution schwersten Gesundheitskrise seit Jahrzehnten die Ärzteschaft mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu unterstützen.

 

 
© medinlive | 18.04.2024 | Link: https://www.medinlive.at/index.php/gesundheitspolitik/spitaeler-sollen-risikogruppen-dienstfrei-stellen