Er hofft, dass die in der Coronkrise geschnürten Unterstützungsprogramme nicht abrupt auslaufen. Dies, so die Sorge, würde eine Welle von Insolvenzen und für die Banken uneinbringlichen Ausleihungen nach sich ziehen. Das Risiko sei groß. „Wenn es gelingt, das zeitlich zu entzerren, werden die Folgewirkungen abgemildert“, sagte Müller in einer Pressekonferenz.
Einige staatliche Hilfsmaßnahmen wurden bereits bis März bzw. bis Mitte 2021 verlängert. Umsatzsteuerermäßigungen für die Wirte gelten bis Ende 2021. Müller hob heute besonders auch die jüngste Ankündigung des Finanzministers vom Wochenende hervor, wonach die Rückzahlungsfrist von Steuerschulden auf bis zu drei Jahre gestreckt wird.
Die Banken werden sich infolge der größten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit indes auf jeden Fall auf höhere Kreditausfälle einstellen müssen. Das hatte sich in den Bilanzen der vergangenen Monate schon abgebildet. Die FMA sieht Gefahren einer Ansteckung der Finanzwirtschaft, wenngleich die umfangreichen Hilfs- und Stützungsprogramme halfen, die Krise der Realwirtschaft abzufedern, was auch die Finanzdienstleister vorerst entlastet habe. Covid habe in Summe aber neue Risiken gebracht und bestehende verschärft. Es herrsche tiefe wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Unsicherheit, die wohl noch einige Zeit andauern werde, so FMA-Vorstand Helmut Ettl. Diese spiegle sich schon in den sehr heterogenen Konjunkturprognosen der verschiedenen Wirtschaftsforscher wider.