Zentrum für Präzisionsmedizin

Baustart für Eric Kandel Institut

Am MedUni Campus AKH werden auf mehr als 6000 m² moderne Rahmenbedingungen für die Erforschung der Möglichkeiten personalisierter und digitaler Medizin geschaffen. Rund 200 Forscher:innen sollen bis Ende 2026 am Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin die optimale Infrastruktur vorfinden, um individuell auf einzelne Patient:innen zugeschnittene Präventions-, Diagnose- und Therapiemethoden zu entwickeln. Das Institut ist als wesentlicher Beitrag zur Sicherung der Vorreiterrolle des Wissenschaftsstandorts Wien zu sehen. Die Kosten in Höhe von rund 90 Millionen Euro werden aus Mitteln der EU und aus Spenden getragen.

 

red

Mit dem feierlichen Baustart in Anwesenheit von Namensgeber und Nobelpreisträger Eric Kandel, Wissenschaftsminister Martin Polaschek, dem Bürgermeister der Stadt Wien Michael Ludwig sowie MedUni Wien-Rektor Markus Müller und AKH-Wien-Direktor Herwig Wetzlinger geht dieses wichtige Zukunftsprojekt in die bauliche Umsetzung. 

„Es erfüllt mich mit großer Freude, dass das neue Zentrum als besonders wichtiges Zukunftsprojekt der Medizinischen Universität Wien meinen Namen trägt“, freut sich Eric Kandel, Nobelpreisträger und emeritierter Professor für Physiologie und Psychiatrie an der Columbia University in New York. „Die Gründung dieses Instituts sichert der MedUni Wien auch in Zukunft eine weltweite Spitzenposition in Forschung und Innovation. Auf Grund meiner langjährigen wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiet der Medizin weiß ich, wie wichtig moderne Rahmenbedingungen als Nährboden des Fortschritts sind. Ich hoffe, dass das Ambiente und die Infrastruktur am neuen Institut meinen jungen Kolleginnen und Kollegen zu maßgeblichen Erkenntnissen über grundlegende biologische Prozesse verhelfen wird, die die Versorgung von Patientinnen und Patienten weiter verbessern können.“

„Wir schaffen Raum für die Zukunftsforschung“

Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek über das neue Institut: „Die Präzisionsmedizin ist ein zentraler Zukunftsbereich der medizinischen Forschung, um Krankheiten gezielt und mit möglichst geringen Nebenwirkungen zu behandeln. Durch das Eric-Kandel-Institut für Präzisionsmedizin schaffen wir Raum für diese Zukunftsforschung in Österreich und bieten den Forschenden modernste Infrastruktur. Die Bedeutung dieses Zentrums für Präzisionsmedizin für den Wissenschafts- und Forschungsstandort Österreich wird durch die Benennung nach dem Nobelpreisträger Eric Kandel noch einmal deutlich unterstrichen. Eric Kandel hat herausragende wissenschaftliche Leistungen erbracht und trotz der Vertreibung durch die Nationalsozialisten die Verbundenheit zu seiner Heimat Österreich nie verloren. Dieses Gebäude steht somit auch für die vielen Wissenschafterinnen und Wissenschafter, die aufgrund des Anschlusses Österreichs ihre Heimat verlassen mussten. Gleichzeitig ist das Gebäude ein Lichtblick für eine friedliche demokratische Zukunft mit einer florierenden Wissenschaft und exzellenter Forschung.“ 

Das neue Zentrum für Präzisionsmedizin werde ganz wesentlich dazu beitragen, dass der Medizinstandort Wien und die Medizinischen Universität Wien auch in Zukunft eine weltweite Vorreiterrolle in der Medizin einnehmen, meint wiederum Michael Ludwig. Der Wiener Bürgermeister weiter: „Bereits heute profitieren wir von den Vorteilen der Präzisionsmedizin, doch entwickelt sich diese ständig weiter. Das betrifft in erster Linie die Diagnostik, die wesentliche therapeutische Fortschritte erlaubt. Diese Entwicklung soll auf eine Reihe anderer medizinischer Disziplinen nutzbar gemacht werden und wird durch das Zentrum für Präzisionsmedizin ausgeweitet und vertieft.“ Dass das Institut nach Eric Kandel, dem Nobelpreisträger und Ehrenbürger der Stadt Wien, benannt ist, würde nicht nur seine herausragenden Leistungen in der Forschung würdigen, sondern auch die Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Wien zum Ausdruck bringen, so Ludwig weiter.

Forschung ab Ende 2026

Auf den mehr als 6.000 Quadratmetern Nutzfläche des neuen Forschungsgebäudes wird es Raum für verschiedene hochspezialisierte Einheiten zur Erforschung von Möglichkeiten personalisierter und digitaler Medizin geben, den beiden wichtigsten Trends der medizinischen Wissenschaft des 21. Jahrhunderts. So sind z. B. jeweils rund 500 Quadratmeter für computergestützte Biomedizin- Projekte, Technologieplattformen und eine Biobank vorgesehen. Mit Hilfe der modernen Infrastruktur sollen ab Ende 2026 rund 200 Forscher:innen die Entwicklung von Präventions-, Diagnose- und Therapiemethoden vorantreiben, welche an individuelle Faktoren einzelner Patient:innen angepasst sind. Die fortschreitende Digitalisierung in der Medizin ermöglicht es, die von Körper zu Körper unterschiedlichen Gegebenheiten z. B. durch Genom-Sequenzierungen oder molekulare Bildgebung festzustellen.

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