Doch aufgrund bürokratischer Hürden und versicherungsrechtlicher Fragen sei am Ende kein Einziger von ihnen zum Einsatz gekommen, sagte Kubek. Zwischenzeitlich habe sich die Lage in den Krankenhäusern stabilisiert. Eine grundsätzliche Lösung des Abwanderungsproblems sieht Kubek nicht in Restriktionen: „Wer wie ich hinter dem Eisernen Vorhang geboren wurde und aufwuchs, reagiert besonders empfindlich auf jegliche Einschränkung der Freizügigkeit."
Stattdessen müssten die Arbeitsbedingungen in den östlichen EU-Staaten verbessert und mehr in die dortigen Gesundheitssysteme investiert werden. „Wer hätte sich beim Fall des Kommunismus vor 31 Jahren vorgestellt, dass die Gehaltsunterschiede zwischen Tschechien und Deutschland oder Österreich nach so vielen Jahren immer noch so immens sein würden“, sagte der Kammerpräsident.
Tschechien ist stark von der Corona-Krise betroffen. Am Freitag vermeldeten die Behörden 4048 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt mehr als 511 000 bestätigte Infektionen und knapp 7800 Todesfälle. Der EU-Mitgliedstaat hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.