Die kostenlosen Impfungen sind ab 1. Februar österreichweit verfügbar. Verabreicht werden sie bei Hausärzt:innen, den Impfstellen der Bundesländer, im Rahmen des Wehrdienstes und bei Schulimpfaktionen. Die HPV-Impfung bietet Schutz vor neun HPV-Typen und deckt somit auch die Hochrisiko-Typen mit dem höchsten krebserregenden Potenzial ab.
Gemäß der aktualisierten Empfehlung des Nationalen Impfgremiums werden zwei Impfungen im Abstand von sechs bis zwölf Monaten verabreicht. Bisher waren ab dem vollendeten 18. Lebensjahr drei Dosen empfohlen. Mittlerweile liegen nach Ansicht der Fachleute aber genügend Daten vor, um bis zum Ende des 21. Lebensjahres bei einem Impfschema mit zwei Dosen zu bleiben, auch in anderen EU Ländern ist dies bereits üblich, wurde betont.
HPV schuld an 90 Prozent der Gebärmutterhalskrebs-Fälle
Gebärmutterhalskrebs ist nach Brustkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung von Frauen in der EU im Alter von 15 bis 44 Jahren. Laut Studien sind für 90 Prozent der Fälle Humane Papillomaviren (HPV) verantwortlich, berichtete das Gesundheitsministerium. In Österreich erkranken demnach jährlich zwischen 400 und 500 Frauen daran, fast die Hälfte starb an den Folgen. Auch Männer haben mit Krebserkrankungen im Genital- und Rachenbereich zu kämpfen, die durch Humane Papillomaviren ausgelöst werden.
Die Übertragung erfolgt durch Haut-zu-Haut-Kontakt. Ein „mechanischer“ Schutz durch Verhütungsmittel hilft nicht gegen Ansteckung. Eine Infektion kann vorerst unbemerkt verlaufen und erst viele Jahre später zu einer Erkrankung führen. „Deswegen ist es wichtig, sich im jungen Alter impfen zu lassen“, sagte Rauch. Er erwartet durch die Ausweitung der Altersgrenze im Rahmen des kostenfreien Impfprogramms eine deutliche Steigerung der Nachfrage: „Nun können auch Kinder und Jugendliche die Impfung kostenlos nachholen, die sich im Alter zwischen neun und elf Jahren bisher nicht impfen haben lassen.“ In Österreich wird sie bereits seit 2014 jungen Burschen und Mädchen angeboten.