Schinkenspeck: Qualität ok, aber oft mehr Fett und Salz als angegeben

Ein erfreuliches Ergebnis für Freunde der deftigen Jause hat ein Test der Zeitschrift „Konsument“ ergeben, über den die Arbeiterkammer Oberösterreich am Montag berichtete. Von 32 Schinkenspeck-, Karree- und Rohschinkenprodukten schnitt ein Großteil recht gut ab, nur vier konnten nicht überzeugen. Bei 25 Proben stammte das Fleisch aus Österreich. Allerdings: Bei zwei Drittel stimmten laut Prüfern die Angaben zu Fett- und Salzgehalt nicht mit der Realität überein.

red/Agenturen

Neun Proben erhielten die Note „sehr gut“ - darunter auch der billigste Artikel - und 13 „gut“. Sechs wurden als „durchschnittlich“ eingestuft. Vier Produkte erhielten hingegen eine negative Bewertung: eines war wegen seines hohen Nitratgehalts nur „wenig zufriedenstellend“, drei, darunter zwei Bio-Lachsschinken, fielen komplett durch („nicht zufriedenstellend“). Gründe waren Schimmelbefall bzw. Keime (Enterobacteriaceaen und Escherichia coli).

16 Produkte trugen das AMA-Gütesiegel, fünf waren Bio und elf mit einer geschützten geografischen Angabe versehen. 25 wurden in Österreich verpackt, sechs in Deutschland und eines in Südtirol. Die Konsument-Anfrage, wo die Tiere geboren, gemästet und geschlachtet wurden, wurde von allen Herstellern beantwortet: In 25 Fällen erfolgten alle Schritte tatsächlich in Österreich.

Preis und Qualität korrelieren nicht immer

Der Preis bewegte sich zwischen 1,20 und 4,84 Euro pro 100 Gramm. Das billigste Produkt wurde mit „sehr gut“ bewertet, das teuerste mit „gut“. Preis und Qualität korrelierten nicht immer - die drei „Durchfaller“ bewegten sich alle im eher gehobenen Preissegment.

Der Nitritgehalt lag bei allen Proben unter der Nachweisgrenze. In drei Viertel der Produkte war aber Nitrat nachweisbar, das aus dem verwendeten Pökelsalz stammt. Zehnmal wurden die Fleischwaren wärmer gelagert als empfohlen. Die meisten Beanstandungen gab es aber bei der Kennzeichnung: Teilweise fehlten Zutaten auf der Liste, bei zwei Drittel stimmten deklarierter und wirklicher Salz- oder Fettgehalt nicht überein. Nur sechs der 32 getesteten Produkte erfüllten die Vorgaben der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) uneingeschränkt.

Auch wenn die Testergebnisse unter dem Strich recht erfreulich sind, weisen die Konsumentenschützer darauf hin, dass Schinkenspeck und ähnliches einen Nutri-Score von D bzw. E hätten und generell nicht allzu oft auf den Speiseplan kommen sollten.