Wissenschaft

Prostata Bildgebende
Hoffnung auch für andere Krebsarten

Nuklearmedizin als „Spürhund“ gegen das Prostatakarzinom

Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Mit der PSMA-Radioliganden-Therapie bietet die Nuklearmedizin ein vielversprechendes, nicht invasives Verfahren zur Diagnostik und Behandlung beim Prostatakarzinom an. Bis zu 50 Prozent der Patienten im Endstadium und 80 Prozent der Patienten, bei denen eine andere Ersttherapie erfolglos war, sprechen gut darauf an.

Lungenkrebszelle

Radiomics im Einsatz gegen Lungenkrebs

Lungenkrebs ist weltweit eine der häufigsten Krebserkrankungen und krebsbedingten Todesursachen. Mit Radiomics, einer speziellen Datenanalyse von vorhandenen radiologischen und nuklearmedizinischen Bilddaten, können neue Informationen zur Sauerstoffsättigung und Stoffwechsel des Tumors sowie seiner Gewebseigenschaften aus bestehendem Bildmaterial gewonnen werden, die wesentlich für die Therapieentscheidung und den Therapieerfolg sind.

Tobias Böttler
Lebererkrankungen

„Wir gehen hier weit in den gesundheitspolitischen Bereich hinein“

Tobias Böttler ist Hepatologe und wissenschaftlicher Leiter des heurigen Internationalen Leberkongresses der EASL (European Association for the Study of the Liver), der kürzlich in Wien stattfand. medinlive sprach mit ihm am Rande des Kongresses über die Neuigkeiten rund um die NASH (nichtalkoholische Steatohepatitis) und die Autoimmunhepatitis, Ernährung als Therapie und gängige Mythen rund um Lebererkrankungen.

schwarze frau schwanger
USA

Bluttest sagt Präeklampsie bei Schwangeren voraus

Präeklampsie, von der etwa eine von 25 Schwangerschaften betroffen ist, betrifft unverhältnismäßig viele schwarze Frauen in den Vereinigten Staaten. Ein neuer Test könnte prognostizieren bei welchen Schwangeren, die entsprechende Symptome aufweisen, die lebensbedrohliche Krankheit innerhalb der nächsten zwei Wochen ausbrechen wird.

Künstliche Intelligenz im Krankenhaus openartai
Wenn KI den Weg vorgibt

„Ethische Probleme entstehen auch durch Verzicht auf den Einsatz“ – Teil 2

Es gibt kaum einen Bereich, den Künstliche Intelligenz unberührt lässt. Ein bislang unerschlossenes Feld war die Vorhersage und Behandlung von Krankheiten. Auch diese Lücke scheint geschlossen. Angeleitet von einem Team der TU Wien rund um Clemens Heitzinger liefert eine Künstliche Intelligenz durch Lernen aus historischen Daten Behandlungsvorschläge, von denen Mediziner:innen lernen können. Warum die Wiener Forscher jetzt auf eine ethische Debatte pochen, erläutert Heitzinger gegenüber medinlive im zweiten Teil Diologie zum Potenzial des Reinforcement Learning.

(Claudia Tschabuschnig)
ILc2023
ILC 2023

Studienlandschaft am ILC: Langjährig, mit Zusatznutzen und künstlicher Intelligenz

Der internationale Leberkongress wartet jährlich mit Highlights zu Studien zur Behandlung von Lebererkrankungen auf. Aus 1.800 Abstracts wurden fünf Highlights ausgewählt und bei der offiziellen Pressekonferenz am Donnerstag vorgestellt. Neben Studien zu Fäkaltransplantationen und NASH (medinlive berichtete), waren darunter auch Arbeiten zu dem Opioid-Ersatzstoff Naltrexon, ein KI-Modell, das die Überlebensraten von Zirrhose-Patient:innenen vorhersagt sowie eine langjährige Studie zur Wirksamkeit von Tenofovir Alafenamid bei chronischer Hepatitis B.

Stuhltransplantation
ILC 2023

Stuhltransplantation: Hoffnungsschimmer bei fortgeschrittener Zirrhose

In Großbritannien läuft eine klinische Studie für eine Stuhltransplantation an, die Forscher:innen zufolge fortgeschrittene Lebererkrankung behandeln und in Folge Antibiotikaresistenzen verhindern könnte. Im Rahmen der Studie wurde auch erstmals nachgewiesen, dass eine Fäkaltransplantation die Darmgesundheit drastisch verbessern kann. Die Ergebnisse wurden beim internationalen Leberkongress (ILC) der European Association for the Study of the Liver (EASL), der diese Woche in der Messe Wien Halt macht, präsentiert.

ILC2023
ILC 2023

EASL: „Ärzteschaft muss Umgang mit Lebererkrankungen ändern“

Prävention ist wiederholt im Fokus beim diesjährigen internationalen Leberkongress (ILC) der European Association for the Study of the Liver (EASL), der diese Woche in der Messe Wien Halt macht. Denn die Bedeutung des „stillen Killers“ Leber ist nach wie vor wenig bekannt – und das, obwohl 90 Prozent der durch Lebererkrankungen bedingten Todesfälle vermeidbar wären. Bei der Früherkennung ist besonders die Ärzteschaft gefragt, wie EASL-Generalsekretär Thomas Berg in der offiziellen Eröffnungspressekonferenz betont, die dieses Jahr mit Studien zur Behandlung der schweren alkoholischen Leberzirrhose aufwartet.

Gehirn Künstliche Intelligenz
Reinforcement Learning in der Intensivmedizin

Wenn KI den Weg vorgibt - Teil 1

Es gibt kaum einen Bereich, den Künstliche Intelligenz unberührt lässt. Ein bislang unerschlossenes Feld war die Vorhersage und Behandlung von Krankheiten. Auch diese Lücke scheint geschlossen. Angeleitet von einem Team der TU Wien rund um Clemens Heitzinger liefert eine Künstliche Intelligenz durch Lernen aus historischen Daten Behandlungsvorschläge, von denen Mediziner:innen lernen können, wie Heitzinger im ersten Teil der Dilogie zum Potenzial des Reinforcement Learning erklärt.

(Claudia Tschabuschnig)
Karl Landsteiner Polio Hall of fame
Welttag des Blutspendens

Karl Landsteiner: Ein Leben für die Forschung

Vom beschaulichen Biedermeierstädtchen Baden, wo er geboren wurde, nach New York, wo der Pathologe 1943 justament in seinem Labor an einem Herzinfarkt starb: Karl Landsteiners Leben war reich an interessanten Stationen. Berühmt über die fachmedizinischen Kreise hinaus machte ihn die Entdeckung der Blutgruppen A, B, AB und 0. Dafür bekam er 1930 hochverdient den Nobelpreis für Medizin. In Österreich wurde er erst spät für seine Verdienste gewürdigt.

DNA-Schäden werden durch antioxidative Enzyme repariert

Der menschliche Zellkern ist metabolisch aktiv, dies zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie von Forscher des CRG in Barcelona und des CeMM sowie der MedUni Wien, die heute im Fachjournal Molecular Systems Biology veröffentlicht wurde. In Krisenzeiten, wie etwa bei stark ausgeprägten DNA-Schäden, setzt der Zellkern eine Mobilisierung in Gang, bei der er die mitochondriale Maschinerie in Anspruch nimmt, um dringende Reparaturen durchzuführen und so die Integrität des Genoms zu sichern. Die Ergebnisse stellen einen Paradigmenwechsel dar, da der Zellkern in der Vergangenheit als metabolisch inaktiv galt. Die Studie bietet damit neue Anhaltspunkte für die Überwindung von Arzneimittelresistenzen und die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden von Krebs liefern.

Futuristisch

Präzisionsmedizin bei Gallenwegs-Karzinom

Genveränderungen bei Gallenwegs-Karzinomen bieten potenzielle Angriffspunkte für aktuelle oder zukünftige Präzisionstherapien. Das zeigt eine viel beachtete Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien. In dieser Studie wurden Zellen von Gallengangs-Tumoren auf genetische Veränderungen untersucht. Die Ergebnisse demonstrieren das Potenzial des genetischen Profilings von Tumoren als Grundlage für vielversprechende und zielgerichtete Therapien.

Adipositas fettes Essen Ernährung ungesund Fett
Adopositas-Studie

„Fettleibigkeit wird oft nicht als schwere Störung angesehen“

Wer an Adipositas leidet, hat ein deutlich höheres Risiko, auch an psychischen Erkrankungen zu erkranken, ergab eine aktuelle Studie der MedUni Wien und des Complexity Science Hub, die einen Ansatz verwendet, um Komorbiditäten besser zu verstehen. Studienleiter Michael Leutner plädiert gegenüber medinlive für mehr Sensibilisierung und eine engere Zusammenarbeit zwischen Endokrinologen und Psychiatern.

Porträtfoto des Mediziners Karl Hermann Spitzy
„Antibiotika-Papst“

10. Todestag des Arztes Karl Hermann Spitzy

Sein Name ist untrennbar mit der modernen Antibiotika-Therapie verbunden. Er ist der Wegbereiter der oralen Penicillintherapie, die bis heute weltweit zum Einsatz kommt. Am 26. Mai vor zehn Jahren ist der Arzt Karl Hermann Spitzy in Baden gestorben. 

Weltschilddrüsentag

„Man weiß es einfach viel früher"

Georg Zettinig hat seine Schilddrüsenpraxis in der Wiener Josefstadt 2004 gegründet. Welche Quantensprünge es seither in seinem Fach gab, warum aggressive Schilddrüsenkarzinome de facto ein Fall für die Geschichtsbücher geworden sind und wie Schilddrüsenerkrankungen und Psyche verzahnt sind, erläutert er im medinlive-Gespräch.

(Eva Kaiserseder)
Kunstinstallation Universität Wien
Frauen in der Medizin

Helene Wastl: Vergessene Pionierin

Frauen durften sich zwar ab dem Wintersemester 1900/01 an der Medizinischen Universität Wien inskribieren. Von Habilitation war da aber noch keine Rede, zu groß waren die Widerstände. Die erste Frau, der ganze 30 Jahre später die Venia legendi zuerkannt wurde, war Helene Wastl. Die Physiologin galt als Pionierin nicht nur was die männlich dominierte Forschung betraf. Sie war auch international bestens vernetzt und schaffte es, selbst in den USA früh Fuß zu fassen. Im Zuge der NS-Diktatur wurden ihr Doktortitel und Habiliationswürde aberkannt. Helene Wastl wurde am 3. Mai vor 127 Jahren geboren.