Die Herpesviren, die das Ramsay-Hunt-Syndrom auslösen können, tragen nach einer Ansteckung in der Kindheit mit Feuchtblattern – den sogenannten Varicellen – etwa 90 Prozent aller Menschen in sich. Das Problem: Nach dem Abklingen der Feuchtblattern verschwinden die Viren in den Nervenknoten nur scheinbar, in Wahrheit aber verstecken sie sich vor unserem Immunsystem.
Geschieht dies entlang der Wirbelsäule und kommt es zu einer Reaktivierung der Viren, die durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden kann, und es entsteht die bekannte Gürtelrose, ein häufig schmerzender Aussschlag mit Rötungen und Bläschen im Bereich des Brustkorbs.
Schlummern und reaktivieren sich die Herpesviren jedoch in den für den Hörnerv verantwortlichen Nervenknoten, führt dies gleichsam zu einer Gürtelrose im Ohr, dem Ramsay-Hunt-Syndrom. Dessen Symptome können von Hörverlust, Schwindel über Geschmackseinschränkungen bis hin zu Gesichtslähmungen reichen.
Superstar muss sich jetzt schonen
Im Falle von Justin Bieber manifestiert sich die Erkrankung vor allem in einer halbseitigen Gesichtslähmung. So kann der kanadische Sänger etwa mit einem Auge nicht blinzeln und den Mundwinkel der betroffenen Gesichtshälfte nicht bewegen. Er müsse sich daher jetzt schonen.
Ähnlich wie bei der Gürtelrose erfolgt die Therapie des Ramsay-Hunt-Syndroms mit dem Virustatikum Aciclovir sowie einer systemischen Gabe von Kortikosteroiden. Je nach Symptomatik gilt es natürlich, entsprechende Fachärzt:innen – Dermatolog:innen, Neurolog:innen oder HNO--Ärzt:innen – in die Behandlung einzubinden.