Basis für den Kompass bilden die Ergebnisse eines Forschungsprojekts, in dessen Rahmen der Autor mit den Projektpartnern „Österreichisches Institut für Nachhaltigkeit“ und dem „Institut für industrielle Ökologie“ 39 Haushalte über zwei Jahre lang begleitetet hat. Mit Klimaschutzmaßnahmen wurde hier pro Haushalt eine CO2-Reduktion von durchschnittlich 30 Prozent pro Haushalt erreicht.
Der Klimaschutz-Kompass liefert für alle Lebensbereiche - von der Mobilität über Wohnen bis zu Ernährung und Konsum - „Mega-Maßnahmen“, die mindestens eine Tonne CO2 einsparen und „dabei die Lebensqualität erhöhen“, wie der Physiker verspricht. Die Lösungen liegen mitunter auch sehr nahe: Bei der Mobilität rät Bürbaumer etwa, dass man in der Stadt auf Öffis und Rad und am Land auf ein Elektroauto umsteigen sollte. Elektroautos seien zwar in der Anschaffung teurer, doch würden staatliche Förderungen den hohen Preis oft abfedern.
Bei dem Thema „Ernährung“, deren Anteil von 15 Prozent an der jährlichen persönlichen Gesamtbilanz von 11,1 Tonnen CO2 zwar vergleichsweise gering ist, die aber dafür umso leidenschaftlicher diskutiert wird, setzt Bürbaumer vor allem auf Pragmatismus. Hier empfiehlt das Buch nämlich einfach die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) vorgegebenen Richtlinien zu befolgen: Viel Obst und Gemüse, Vollkorn- statt Weißmehlprodukte und Fleisch, wenn überhaupt, lediglich als Beilage und ein bis zwei Mal in der Woche Fisch. Aber vor allem: „Essen Sie mit Genuss“.
Insgesamt finden sich im „Klimaschutz-Kompass“ 26 „Mega-Maßnahmen“. „Ohne großen Verzicht Schritt-für-Schritt in kurzer Zeit klimafreundlich und mittelfristig (fast) klimaneutral leben ist demnach keine Vision, sondern realistisch umsetzbar und messbar“, hieß es in einer Aussendung. Denn die gute Nachricht sei: wenn Menschen die Verursacher der Klimakrise sind, dann sind sie auch in der Lage, das Problem zu lösen.