Kardinal Schönborn, der Erzbischof von Wien, segnete bei strömendem Regen und kaltem Wind feierlich die auf dem Platz aufgestellten gelben Fahrzeuge. Im Anschluss sangen anwesende ukrainische Priester einen Kirchengesang.
Die Krankenwagen werden voraussichtlich per Lkw in die Ukraine transportiert, sagte der für die katholischen Ostkirchen zuständige Generalvikar Kolasa im Anschluss an die Zeremonie gegenüber der APA. „Wir hoffen, dass sie am 18. oder 19. Februar schon in Kiew sind.“ Kolasa gehört selbst der Ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche an. Kardinal Schönborn steht auch den Gläubigen aller katholischen Ostkirchen in Österreich als Ordinarius vor.
Ministerin Edtstadler zeigte sich dankbar für die Initiative und die Spendenbereitschaft. „Die humanitären Folgen des brutalen russischen Angriffskriegs sind dramatisch. Ich bin daher froh und dankbar über die ungebrochene Hilfsbereitschaft in unserem Land“, wurde sie in einer Aussendung des Bundeskanzleramtes vom Mittwoch zitiert. „Österreich steht weiterhin an der Seite der Ukraine“, betonte Edtstadler. Auch der NEOS-Nationalratsabgeordnete Helmut Brandstätter, Vorsitzender der österreichisch-ukrainischen parlamentarischen Freundschaftsgruppe, war bei der Zeremonie anwesend und zeigte sich laut Aussendung positiv gestimmt: „Es stimmt mich trotz all der derzeitigen Herausforderungen hoffnungsvoll, dass Österreich unter den größten Spendern für die Ukraine ist.“
„Gemeinsames Zeichen der Solidarität“
Für Schönborn ist die Lieferung der Krankenwagen in die Ukraine vor allem „ein gemeinsames Zeichen der Solidarität“, wie er gegenüber Medien auf dem Ballhausplatz sagte. Er sei sehr dankbar, dass die Fahrzeuge vom Grünen Kreuz „unter so großartigen Konditionen zur Verfügung“ gestellt worden waren. Der Kardinal drückte auch seine Hoffnung aus, „dass sehr bald diese Autos nur für Kranke und nicht mehr für Kriegsverwundete gebraucht werden“.
Generalvikar Kolasa fand es seinerseits „sehr beeindruckend, dass dieses Mal auch unsere neuen kleinen ukrainischen Gemeinden, die zu 90 Prozent aus Kriegsvertriebenen bestehen, die Sammelaktion durchgeführt haben“, wurde er im Vorfeld von Kathpress zitiert. Jeder Krankenwagen erhält demnach auch einen mobilen Stromgenerator. „Die Welle der Solidarität, die in ganz Österreich entstanden ist, berührt unsere Herzen und bestärkt unsere Überzeugung, dass die österreichische Gesellschaft immer als herausragendes Zeugnis der grundlegenden Werte von Solidarität, Miteinander, Gemeinschaft und Rücksichtnahme sein wird“, so Kolasa laut der Aussendung des Bundeskanzleramtes.
Bereits im April 2022 hatte Schönborn im Rahmen einer ähnlichen Initiative zehn mit Spendengeldern angekaufte Krankenwagen gesegnet. Diese wurden mit Medikamenten, Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern bepackt in die Ukraine überführt. Die Aktion geschah damals in Kooperation mit der Stadt Wien.