Die Wissenschaftler:innen ordneten so jedem Beruf einen Wert zu, der seinem Ansehen entspricht. Die höchsten Werte erzielten neben Ärzt:innen, Universitätsprofessor:innen, Führungskräfte, Pilot:innen und Richter:innen. Am unteren Ende der Hierarchie finden sich neben Küchenhilfen auch Reinigungs- und Verpackungsberufe sowie Fabrikarbeiter:innen und Ladenkassierer:innen.
Im Mittelfeld der Rangliste finden sich Dienstleistungs- und Handwerksberufe. Im Gegensatz zu früher seien Arbeiter:innen oft angesehener als Vertreter von gering qualifizierten Dienstleistungsberufen, stellten die Forscher in der Studie fest.
Bildung und Einkommen entscheidend
Die beiden Hauptfaktoren, die erklären, warum ein Beruf ein hohes Ansehen geniesst, seien Bildung und Einkommen, während der Anteil von Frauen oder Migranten in einem Beruf keinen Einfluss habe. Ebenso wenig unterschied sich bei den meisten Berufen die Bewertung des Prestiges, wenn den Befragten ein Beruf in weiblicher (Verkäuferin) oder männlicher (Verkäufer) Form präsentiert wurde.
Ausnahmen bildeten dabei die Berufe Kosmetikerin und Hebamme, bei denen die weibliche Version prestigeträchtiger ist, sowie die Berufe Feuerwehrmann und Zimmermann, bei denen die männliche Form ein höheres Ansehen geniesst.
Diese Schweizer Daten verglichen die Autor:innen und Autoren mit einer internationalen Skala. Die Skalen stimmten grösstenteils überein - mit zwei Ausnahmen: In der Schweiz hatten technische und Pflegeberufe, die in der Berufsbildung erlernt werden, ein höheres Ansehen als auf internationaler Ebene. Im Gegensatz dazu hatten Berufe wie Verkäufer:innen, Sekretär:innen oder Büroangestellte in der Schweiz ein geringeres Ansehen als auf internationaler Ebene.