„Man glaubt ihnen ihre Erschöpfung nicht. Aber wer zusätzlich zur Erkrankung auch noch stigmatisiert wird, leidet doppelt“, so Achitz in einer Aussendung am Donnerstag. Es gehe daher nicht nur um die soziale Absicherung der Betroffenen.
„Von vielen Stellen ist mehr Sensibilität gefragt. Wenn jemand schon nach ein paar Minuten Gehen zusammenbricht und nach ein paar Seiten Lesen erschöpft ist, dann kann man ihn nicht zu einer Untersuchung am anderen Ende der Stadt vorladen. Dann müssen die Gutachter eben einen Hausbesuch machen“, so Achitz. Die zusätzliche Belastung durch Arztbesuche und Behördengänge sei „wohl kaum geeignet, um die Genesung zu beschleunigen.“
Starke körperliche Einschränkungen
Geschätzt 26.000 bis 80.000 Menschen in Österreich sind an ME/CFS erkrankt, heißt es von der Österreichische Gesellschaft für ME/CFS als Betroffenenorganisation. ME/CFS ist eine schwere neuroimmunologische Multisystemerkrankung, die je nach Ausprägung zu schweren körperlichen Einschränkungen, Verlust der Arbeitsfähigkeit und Pflegebedürftigkeit bis hin zur künstlichen Ernährung führen kann.
Hauptsymptom ist die Post Exertional Malaise (PEM). Dabei handelt es sich um eine Belastungsintoleranz, die dazu führt, dass sich der Zustand der Betroffenen nach (oft bereits leichter) körperlicher und/oder mentaler Anstrengung verschlechtert. Diese Verschlechterung kann Stunden, Tage oder sogar dauerhaft anhalten. Wie durch andere Viren, kann ME/CFS auch durch das Coronavirus das SARS-CoV-2 ausgelöst werden.
Service:
Die Volksanwaltschaft ist unter post@volksanwaltschaft.gv.at sowie unter der kostenlosen Servicenummer 0800 223 223 erreichbar.
Weitere Informationen: https://mecfs.at/