71 Prozent von ihnen sagten demnach, der Alkohol- und Drogenkonsum habe aufgrund der Krisen und der gestiegenen Lebenshaltungskosten zugenommen. Mehr als die Hälfte stellten einen erhöhten Alkoholkonsum bei ihren Patient:innen fest, während es 2020 noch 29 Prozent gewesen seien. 70 Prozent der Psychiater:innen in Kliniken behandelten im Jahr 2022 der Studie zufolge verstärkt Menschen mit psychischen Störungen im Zusammenhang mit Alkohol.
„Dauerkrisen und die existenziellen Sorgen durch gestiegene Lebenshaltungskosten haben zu einer Zunahme an psychischen Beschwerden geführt“. erklärte Sabine Köhler, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, der Mitteilung zufolge. „Manche betäuben diese mit Alkohol.“
42 Prozent der Befragten diagnostizierten im Jahr 2022 Probleme mit stimmungsaufhellenden Medikamenten und Schmerzmitteln, während es noch 2020 nur 14 Prozent waren. In den vergangenen drei Jahren seien auch häufiger Verhaltensstörungen als Folge des Konsums von psychoaktiven Substanzen entwickelt worden, hieß es in der Mitteilung weiter.
Zu diesen Substanzen gehöre Alkohol: 55 Prozent der Befragten sähen ihn als Ursache für psychische Störungen bei ihren Patient:innen, gegenüber 39 Prozent 2020. 41 Prozent der Ärzt:innen und Therapeut:innen hätten Störungen durch Drogen wie Cannabinoide oder Kokain diagnostiziert. 2020 sei es noch weniger als ein Viertel gewesen.