Als „menschliche Klimanische“ hat das Forscherteam um Timothy Lenton von der University of Exeter (Großbritannien) jenen Temperaturbereich definiert, in dem Menschen in der Vergangenheit mehrheitlich lebten. Dort können zum Beispiel Nutztiere gehalten werden und Nutzpflanzen sprießen. An der Studie war auch Caroline Zimm vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien beteiligt.
Die Forscher untersuchten bei unterschiedlichen Klimaszenarien, wie viele Leute zur nächsten Jahrhundertwende in Regionen mit Temperaturen jenseits dieser menschlichen Klimanische angesiedelt sein werden. Bei der derzeit wahrscheinlichsten Temperaturentwicklung (plus 2,7 Grad Celsius im globalen Mittel) wäre dies ein Drittel von neun Milliarden Menschen, die dann laut Prognosen die Erde bewohnen.
Je 0,3 Grad Celsius vermiedenem Temperaturanstieg wären 350 Millionen Menschen weniger betroffen. Würde das Ziel des Paris-Abkommens erreicht, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken, wären es „nur“ 14 Prozent. Das Leben außerhalb der „menschlichen Klimanische“ würde vermehrt Krankheiten und eine erhöhte Sterblichkeit bedeuten, erklären sie.
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