Die Ziele der „Energieautonomie+ 2030“ lauten: 50 Prozent Anteil erneuerbarer Energieträger am gesamten Energieverbrauch, 50 Prozent Reduktion der Treibhausgase gegenüber 2005 und 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energieträgern bis spätestens 2030. Laut Monitoringbericht wurde in Vorarlberg 2021 um acht Prozent mehr an Energie verbraucht als 2005. Im selben Zeitraum wuchs die Bevölkerung um 39.000 Personen (plus 11 Prozent) an, die Wohnfläche hat um 3,6 Mio. Quadratmeter (plus 30 Prozent) zugenommen, und die Zahl der zugelassenen Pkw ist um 51.000 (plus 30 Prozent) gestiegen.
Größter Energieverbraucher war 2021 der Gebäudesektor (53 Prozent), gefolgt von der Industrie (25 Prozent) und dem Verkehr (20 Prozent). Noch immer stehen rund 38.000 Gas- und 24.000 Ölkessel in Betrieb. Der Anteil heimischer erneuerbarer Energieträger am gesamten Energiebedarf lag 2021 bei 44 Prozent, womit das Etappenziel von 47 Prozent verfehlt wurde. Der Stromverbrauch wurde zu 87 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt, dazu trug maßgeblich der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen bei. Ende 2021 waren Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von 133.000 kWp (Kilowatt peak) ans Netz angeschlossen, die den Energiebedarf von rund 32.000 Haushalten decken.
Jeder fünfte PKW ist ein E-Auto
Der Ausstoß von Treibhausgasen nahm gegenüber 2005 um 13 Prozent ab. „Das ist gut, aber das Volumen der Emissionen wächst zu wenig schnell“, sagte Zadra. 43 Prozent der Emissionen entfielen auf den Verkehr (Gebäude 22 Prozent, Industrie 17 Prozent). Die Abweichung bezüglich des für 2021 avisierten Etappenziels lag bei 11 Prozent. Diesbezüglich stimmte Wallner jedoch optimistisch, dass in Vorarlberg bereits jeder fünfte neu zugelassene Pkw ein E-Auto ist. Zadra verwies auf 81.141 verkaufte Jahreskarten im öffentlichen Verkehr und dass im Land bis 2025 108 Diesel-Busse durch Fahrzeuge mit Elektro-Antrieb ersetzt werden.
Als „entscheidend“ betonten Wallner und Zadra den Ausbau der erneuerbaren Energieträger. Neben Wasserkraft-Projekten unterstrichen sie Bemühungen in der Windkraft, auch wenn diesbezüglich das Potenzial in Vorarlberg beschränkt sei. „Aber auch das soll man heben“, sagte Zadra. Um Schwung in die Angelegenheit zu bringen, fördert das Land Windmessungen. Für die ersten fünf Standorte, die untersucht werden, wird das Land 50 Prozent der Kosten übernehmen, maximal aber 50.000 Euro, so der Landesrat. Man werde mit vielen Einzelmaßnahmen ans Ziel kommen.