Eröffnung 2026

Grundstein für neuen Meduni-Campus gelegt

Mit dem neuen Campus für die Medizin-Universität Wien in der Mariannengasse am Alsergrund realisiert die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) ihr derzeit größtes Projekt. Auf 35.000 Quadratmetern Nutzfläche werden bisher verstreute vorklinische Einrichtungen gebündelt. Aufgrund der Teuerung wird das ursprünglich mit 340 Mio. Euro budgetierte Projekt um rund 55 Mio. Euro teurer.

red/Agenturen

Die Universität hatte sich jahrelang um eine Übersiedlung zentraler Teile der vorklinischen Fächer aus veralteten Gebäuden in ihrer Umgebung auf einen neuen Campus bemüht. Zu diesem Zweck wurde schon 2013 das ehemalige Wien-Energie-Gelände in der Mariannengasse erworben. Rund 750 Wissenschafter:innen vom Zentrum für Physiologie und Pharmakologie, vom Zentrum für Anatomie und Zellbiologie, vom Zentrum für Pathobiochemie und Genetik, vom Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik und dem Institut für Krebsforschung sollen von ihren bisherigen Arbeitsplätzen in der Währinger Straße, der Borschkegasse und der Schwarzspanierstraße auf den neuen Campus zwischen Mariannengasse, Höfer-, Rummelhardt- und Spitalgasse übersiedeln.

55 Mio. Euro Mehrkosten

Ursprünglich hätten 285 Mio. Euro in den Bau und rund 55 Mio. in die Erstausstattung und Einrichtung investiert werden sollen. Aufgrund der Teuerung habe man aber voraussichtlich mit Mehrkosten von ca. 55 Mio. Euro zu kämpfen, so BIG-CEO Hans-Peter Weiss bei der Grundsteinlegung für den Neubau am Dienstag. Diese würden vom Bildungs- bzw. Finanzministerium übernommen.

Durch Anrainerdiskussionen habe es außerdem Verzögerungen bei der Baubewilligung gegeben. Dadurch kann der Campus auch nicht wie geplant im Herbst 2025 in Betrieb gehen - die Fertigstellung des Baus ist nun für den Sommer 2026 vorgesehen.

Denkmalgeschützte Teile

Das Projekt sei komplex, betonte Weiss. So entstehe ein Uni-Gebäude im dicht verbauten innerstädtischen Bereich, für das zum Teil denkmalgeschützte Teile von Altbauten mit einem modernen Zubau kombiniert werden. Markenzeichen soll eine 70 Meter lange Glasfassade entlang der Spitalgasse werden.

In der Sockelzone des Hauptgebäudes sollen drei große Hörsäle entstehen, in den ersten beiden Obergeschoßen Seminar- und Übungsräume. Vom dritten bis zum siebenten Stock sind Räumlichkeiten für die Forschung sowie Labore reserviert. Im Erdgeschoß des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes wird die Mensa untergebracht, quer durch den Campus soll eine öffentlicher Durchwegung vom Alten AKH in der Spitalgasse in Richtung Lazarettgasse (AKH) entstehen.

Für das Gebäude wird eine eigene Fernkältezentrale errichtet, die auch andere Gebäude rundherum versorgen soll. Geheizt wird mit Fernwärme, für die auch Abwärme der Fernkältezentrale genutzt wird.

Bündelung der Standorte

Der Rektor der Medizin-Uni, Markus Müller, hob die Bündelung der Standorte nahe an den anderen Gebäude der Uni und am AKH hervor. Auch durch den persönlichen Austausch der Forscher in der Kantine würden Kräfte frei. Der Harvard-Professor Joseph Coyle, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der MedUni, habe ihm gesagt, dass die Innovationskraft einer Uni nach der Anzahl der Kräne an ihr bewertet wird. „Wir sind von einer Null-Kran- zu einer Sieben-Kran-Uni geworden.“

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Beim Baustart des neuen Uni-Campus (v.l.n.r.): Rektor Markus Müller, Altrektor Wolfgang Schütz, Vizerektor Volkan Talazoglu, Vizerektorin Anita Rieder, Thomas Glanzer (BIG), Hans-Peter Weiss (CEO BIG).
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