Ziel sei es, sich mit allen therapeutischen Ansätzen zur Behandlung von Covid-19 auseinanderzusetzen, so der Elysee-Palast. Macron will sich am Ostermontag erneut in einer Fernsehansprache an seine Landsleute wenden. Derzeit testen mehrere Experten weltweit die Wirkung des Malaria-Medikamentes Hydroxychloroquin auf das Coronavirus.
Der französische Arzt propagierte zuletzt umstrittene Coronavirus-Schnelltests
Der 68-jährige Raoult stand in den vergangenen Wochen im Fokus öffentlichen Interesses. Der Biologe und Mediziner mit langen weißen Haaren preist Hydroxychloroquin im Kampf gegen das Virus an. An Raoult scheiden sich die Geister - er ist ein international anerkannter Mikrobiologe. Kolleginnen und Kollegen werfen ihm jedoch vor, mit seinen Studien nicht ausreichend Belege für die Wirksamkeit von Hydroxychloroquin vorgelegt zu haben.
Öffentliches Aufsehen erregte auch, dass sich vor dem Forschungsinstitut „Mediterranee Infection“ in Marseille jüngst sogar lange Schlangen bildeten, weil Raoult dort umstrittene Coronavirus-Schnelltests propagierte. Raoult beriet zeitweise auch die französische Regierung in der Corona-Krise - er verließ jedoch zuletzt den wissenschaftlichen Rat. Dennoch dürfte es auch seine öffentliche Präsenz gewesen sein, die die Regierung dazu veranlasste, die Anwendung von Hydroxychloroquin bei schwer erkrankten Covid-19-Patienten zu erlauben.
Raoult hat auch prominente Unterstützer, etwa den Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, der sich von ihm mit Chloriquin behandeln ließ, oder Rechtspopulistin Marine Le Pen. Aber auch unter Verschwörungstheoretikern hatte Raoult hohe Wellen geschlagen. Zahlreiche Theorien machen im Netz die Runde, warum Hydroxychloroquin nicht längst standardmäßig als Medikament gegen Covid-19 eingesetzt wird.