Spracherkennung

Neuroradiologische Befunde direkt in den Computer diktiert

Digitale Spracherkennung erleichtert den Arbeitsalltag. Seit inzwischen einem halbem Jahr werden am Uniklinikum Salzburg - Campus Christian-Doppler-Klinik neuroradiologische Befunde direkt in den Computer diktiert. „Dabei hilft uns künstliche Intelligenz mit Spracherkennung, dass das gesprochene Wort in Text umgesetzt wird“, erklärt Professor Johannes Pfaff, Vorstand des Universitätsinstituts für Neuroradiologie am Uniklinikum Campus CDK. Seit Anfang 2022 verwendeten die Neuroradiolog:innen zunächst das „alte“ Spracherkennungssystem, um ihre Befunde zu erstellen.

red

Kurze Zeit später wurde aber bereits das neue System „ORBIS Speech Recognition“ eingeführt, das die künstliche Intelligenz mit modernster Spracherkennung direkt mit ORBIS verbindet. „Die Umstellung ist sehr gut gelungen“, berichtet Pfaff. Der Vorstand weiter: „Das neue System hat einen breiteren Wortschatz als das alte und lernt schneller. Es passt sich an den Sprecher an - jeder kann sein eigenes Wörterbuch mit Fachbegriffen, aber auch Textbausteine einrichten. Das ermöglicht es, mit nur wenigen Textbefehlen ganze Absätze rasch zu erstellen.“

Neben „ORBIS Speech Recognition“ gibt es im MyMIT-Portal auch das System Dragon Medical Direct zu bestellen, mit dem ausschließlich außerhalb von ORBIS gearbeitet werden kann, um Mails oder wissenschaftliche Beiträge zu diktieren. Beide Systeme funktionieren auch hervorragend in Englisch. Der Mehrwert sei im beruflichen Alltag enorm. „Ich möchte mir ein Arbeiten ohne digitale Spracherkennung nicht mehr vorstellen“, freut sich ein Neuroradiologe.

Und was passiert mit den Schreibkräften? „Niemand muss um seinen Job fürchten“, so Pfaff mit einem Lächeln. „Unser Sekretariat hat andere, neue Aufgaben bekommen - zum Beispiel in der Qualitätssicherung und Patient:innenenbetreuung“, führt der Vorstand weiter aus.

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit 6.720 Mitarbeiter:innen mehr als 83.700 stationäre, 9300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patient:innen im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit und Tamsweg.

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SALK