Denn Pflanzen stellen die CO2-Aufnahme ein, um Wasserverluste zu vermeiden, wenn es zu heiß und trocken wird. Zudem gibt es bei heiß-trockenen Bedingungen auch mehr Waldbrände, die zu CO2-Verlusten in der Biosphäre führen. Kommen solche Bedingungen also öfter vor, könnte der Wald laut den Forscherinnen und Forschern weniger klimaschädliches CO2 aufnehmen. Die Klimaerwärmung würde dadurch verstärkt.
Bisher gingen die Forschenden davon aus, dass die Land-CO2-Senke erst bei einer hohen bis sehr hohen globalen Erwärmung von zwei bis vier Grad Celsius klar beeinträchtigt würde. Die neue Studie deutet jedoch darauf hin, dass die Landökosysteme weniger robust gegenüber Klimaveränderungen sein könnten. Konkret konnten die Forscherinnen und Forscher nachweisen, dass sich die Kopplung zwischen der tropischen Wasserverfügbarkeit und der CO2-Wachstumsrate in den jüngsten 30 Jahren von 1989 bis 2018 im Vergleich zur vorherigen Periode von 1960 bis 1989 intensiviert hat.
Diese Ergebnisse geben laut Studienleitern Sonia Seneviratne Anlass zur Sorge. Dennoch warnt die Klimaforscherin vor voreiligen Schlüssen: „Unsere Studie schaute zurück - nicht nach vorn. Die Resultate sind keine Prognosen“, sagte sie laut Mitteilung der ETH. In einem ersten Schritt wollen die Forschenden nun die Klimamodelle in die Lage versetzen, die Auswirkungen von Dürren auf den Kohlenstoffkreislauf adäquat zu berücksichtigen. „Erst dann können wir genauere Prognosen für die künftige Kohlenstoffsenke an Land erstellen“, sagte Sonia Seneviratne.