24. Februar 2022. Russische Bodentruppen rücken von Norden und Nordosten in Richtung Kiew vor. „Ich wurde von Explosionen geweckt“, erinnert sich Elina. Die Hepatologin aus Kiew sitzt auf einem gelben Sofa umringt von den neugierigen Blicken von Journalisten auf dem internationalen Leberkongress (ILC) in London. Trotz Distanz sind die Erlebnisse der letzten Monate immer präsent.
Claudia Tschabuschnig
„Niemand muss das nachfühlen, es ist furchtbar und unmöglich zu verstehen“, sagt Olena.
Das Donnern der Flugzeuge, die im Halb-Stunden-Takt über das Mediacenter des Kongresses fliegen, lässt die Ukrainerin kurz zusammenzucken. Auf ihrem Smartphone trudeln Raketenalarme aus Kiew ein. Ein Geräusch, das sie seit dem 24. Februar ständig begleitet, manchmal sogar im Stundentakt.
Es war Nachmittag am 24. Februar als in Kiew der Luftalarm ausgelöst wurde. Die Bevölkerung flüchtete in Luftschutzbunker, in U-Bahnstationen oder mit dem Auto Richtung Westen, es kam zu langen Staus. Viele blieben. Wie Olena, ebenfalls eine Hepatologin, die zu dem Zeitpunkt gerade in einem Kiewer Krankenhaus arbeitet. Ihre Station, die Gastroenterologie, liegt im Erdgeschoss. Was vor den Türen des Spitals passiert, ahnt sie nicht.
„Wir konnten die Flugzeuge nicht hören. Wir wussten nicht, dass Panzer in der Stadt waren”, sagt Olena. Ein Anruf von Elina klärte sie auf. Olenas Familie war an diesem Tag verstreut in und um Kiew. „Es war schwer alle zusammen zu bringen“. Schließlich versteckten sich Olenas Vater, Tochter und Mutter im Landhaus. Doch gerade dort rollten die Panzer an, wie sie von Elina erfuhr. „Die Panzer kommen in eure Gegend, zu eurem Haus. In ein paar Minuten werden sie dort sein”, erinnert sich Olena an Elinas Worte, „ich war panisch, wirklich panisch”.
Doch die Arbeit ging weiter. „Wir wussten nicht, was uns erwartet. Wir haben uns darauf vorbereitet, Menschen mit schweren Traumata aufzunehmen”, beschreibt Olena. Anfangs kamen schwierige Patient:innen, etwa mit dekompensierter Zirrhose. Operationen waren oft nicht gleich möglich. Die Mediziner waren überfordert. Traumata zeigten sich dann häufig in Funktionsstörungen des Magens, häufig ein Syndrom von Stress. „Es ist für uns alle ein großes psychologisches Trauma”, sagt Olena. Gegen den Stress griffen auch viele Ukrainer zu Suchtmitteln, wie Alkohol. Die Folge dessen wird sich erst in Jahren zeigen.
„Die ersten Wochen waren hart“, sagt Elina. „Niemand muss das nachfühlen.“ „Es ist furchtbar und unmöglich zu verstehen“, fügt Olena hinzu. Für die Medizinerinnen wurden die Dienste länger, manchmal blieben Ärzteteams fünf Tage im Krankenhaus - doppelt so lange wie zuvor. Kolleginnen fielen aus. Nicht alle hielten dem Trauma des Krieges stand. In einem Krankenhaus in der Ostukraine waren es mindestens 30 Ärzt:innen, die in den ersten Tagen der russischen Invasion flohen. Sie mussten Soldaten versorgen und konnten den Anblick der Kriegsverletzungen nicht ertragen. Viele Ärzt:innen flohen ins Ausland, die meisten kamen aber wieder zurück, zumindest in die Spitäler nach Kiew. Aus dem angrenzendem Irpin kamen Mediziner:innen zur Hilfe.
Krankenhäuser boten vielen Menschen Schutz, häufig auch Obdach für diejenigen, deren Häuser zerbombt waren. Viele zogen mit all ihrem Hab und gut ins Spital, lebten dort mit Kindern, Katzen und Hunden, oft für mehrere Monate. Spitäler waren aber auch Zielscheibe. Mehr als 214 Gesundheitseinrichtungen (Stand: 1. Juli 2022) wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit der russischen Invasion attackiert. Rund 2.500 Krankenhäuser gibt es in der Ukraine. Experten zufolge gibt es Städte, in denen die gesamte Gesundheitsinfrastruktur zerstört wurde. Manche Krankenhäuser wurden auch mehrmals getroffen, innerhalb weniger Tage. Wie etwa ein Krankenhaus eine Autostunde von Mariupol entfernt. In der Stadt wurde auch eine Geburtsklinik angegriffen.
Kiew war von 24. Februar bis 2. April besetzt. Eines der ursprünglichem Kriegsziele Russlands, die Stadt innerhalb weniger Tage einzunehmen und die ukrainische Regierung zu stürzen, scheiterte und wurde nach heftigen Kämpfen Ende März aufgegeben. Das Militär rückte ab und verschärfte die Offensive im Osten des Landes. Das Bild der Zerstörung und der zivilen Opfer zeigte sich mit Abzug der russischen Truppen aus den besetzten Gebieten nordwestlich von Kiew.
„Mein Leben, das meiner Familie und Freunde, ist für immer verändert“, sagt Elina. „Wir haben nichts Falsches getan”, ringt sie mit Tränen, stützt ihre Arme auf dem Schoß. Unter ihren blonden, Haaren blitzt ein tiefblauer Blazer mit Emblem hervor. Ihr Blick ist freundlich, warm. Spricht sie gerade nicht, starrt Elina abwesend ins Leere.
Die Krankhäuser der Medizinerinnen blieben intakt. Weder Geräte noch anderes Equipment wurden zerstört. „Die Situation in Kiew ist besser als in Lugansk, Donbass oder Donezk“, wo die medizinische Versorgung zum Teil zusammenbrach. Schwierig vor allem für chronisch Kranke. Patient:innen aus der Ostukraine blieben in Kiew dennoch aus. Sie flohen meist weiter in den Westen, nach Lviv oder ins Ausland, da in Kiew die Gefahr einer weiteren Invasion zu groß war.
7,7 Millionen Ukrainer haben laut UNHCR seit Februar ihr Land verlassen, 2,6 Millionen sind in der Zwischenzeit wieder in die Ukraine zurückgekehrt. Olena und Elina stehen mit vielen Patient:innen auch nach ihrer Flucht in Kontakt, helfen ihnen über Telemedizin an die richtige Medikation zu kommen. Seit Kriegsbeginn sehen die Ärztinnen häufiger Fälle von dekompensierter Leberzirrhose, Autoimmunerkrankungen und toxischer Hepatitis. Sie erklären sich das durch die Toxine, die von Resten von Bomben in die Luft, Wasser und Essen und damit in den Verdauungstrakt der Menschen gelangen, was sich in Blut und Leber zeigt.
Viele Pharmafirmen haben das Land verlassen, helfen aber weiter Medikamente zu liefern. Die Ukraine erhält humanitäre Hilfslieferungen. Derzeit greifen die Ärztinnen auf Medikamente aus der Ukraine, Europa und Amerika zurück. Häufig wurden sie mit Medikamenten versorgt, die für die Behandlungen nicht brauchen, wie Unmengen an Paracetamol. Für ihre Behandlung notwendiger: Albumin, intravenöse Lösungen und Antibiotika sowie Medikamente gegen virale Hepatitis. Ob die Fälle der chronischen Hepatitis steigen lasse sich jetzt noch nicht sagen. Am Notwendigsten brauche aber das Militär Medikamente, hier gebe es nicht genug.
„Unsere Patienten warten auf uns“
Olena und Elina zählen zur ukrainischen Delegation beim internationalen Leberkongress in London. Dass sie vor Ort sein können, stimmt beide dankbar. Vor wenigen Tagen traten die Frauen die Reise aus Kiew an, geplant war sie ein halbes Jahr, genau genommen schon zwei Jahre. Trotzdem war sie beschwerlich. Die Ukrainerinnen kamen zunächst mit dem Bus über die polnische Grenze, an der sie über zehn Stunden warten mussten. Auch das Visum bekamen sie nur durch Hilfe von EASL. Die European Association for the Study of the Liver (EASL) ermöglichte es zudem rund 300 ukrainischen Mediziner:innen, zumindest online am Kongress teilzunehmen.
In wenigen Tagen werden beide Medizinerinnen wieder zurück nach Kiew fliegen. An eine Flucht dachten die Frauen nie, sie blieben seit Kriegsbeginn in Kiew. Zurück in der Heimat werden sie weiter daran arbeiten, den medizinischen Zustand, der vor dem Krieg herrschte, wiederherzustellen. „Unsere Patienten warten auf uns“, sagt Olena.
Der Besuch von der ukrainischen Delegation: Hepatologin Dr. Elina Manzhalii und Dr. Olena Baka wurde von der European Association for the Study of the Liver (EASL) am Rande des ILC 2022, dem internationalem Leberkongress in London, organisiert.
Der internationale Leberkongress (ILC) fand vom 22. bis 26. Juni 2022 im ExCel London statt (2023 in Wien) nachzulesen und sehen: Website, Twitter-Kanal, youtube-Kanal Der ILCwird jährlich von der gemeinnützigen Organisation Europäische Vereinigung für das Studium der Leber (EASL) ausgerichtet und zieht wissenschaftliche und medizinische Experten aus der ganzen Welt an, die sich über die neuesten Erkenntnisse der Leberforschung informieren und klinische Erfahrungen austauschen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1966 ist EASL, die führende Lebervereinigung in Europa, auf über 4.800 Mitglieder aus aller Welt angewachsen, darunter viele der führenden Hepatologen in Europa und darüber hinaus.
„Viele reagieren erst, wenn der Krieg vor der Haustür wütet“
Der Krieg in der Ukraine bringt das instabile Gesundheitssystem im Land weiter ins Wanken. Wie sich die Lage in Krankenhäusern zuspitzt und die Bevölkerung darauf reagiert. Eine Annäherung.
Hastige Schritte in der Dunkelheit. Nur ein grelles Licht, das zwischen schweren Vorhängen aus dem Feldlazarett die sich nähernde Trage und Träger beleuchtet. Es muss schnell gehen. Der verwundete Soldat wird auf ein Bett gehievt. Sein schmerzverzerrtes Gesicht von einer Maske verdeckt und Anästhetikum in seine Lungen gepumpt.
Ostukraine, nur wenige Meter zur Frontline. Bis zu 70 Soldaten werden in manchen Nächten in dem Lazarett versorgt. Heute ist auch der 55-jährige Lubomir* darunter, dessen Gesichtszüge mittlerweile entspannter sind. Das Beruhigungsmittel wirkt. Ein paar Atemzüge später wird ihm eine Patrone aus dem Arm gezogen. Eine der häufigsten Behandlungen hier. Bei den meisten Soldaten, die hier ankommen, haben sich Granatsplitter oder Munition in die Körper gebohrt oder Gliedmaßen abgetrennt. Neben den physischen Wunden sind viele schwer traumatisiert. Ermattet und apathisch sitzen und liegen sie auf den Betten, starren mit leerem Blick in die Kamera des „Al Jazeera“ Reporters, während die Schmerzmedikation in ihre Venen fließt.
„Wir brauchen keine Medikamente, sondern Waffen“
Hinter den grell ausgeleuchtet Betten am Ende des Raums wird es wieder dunkler. Bunte Schlafsäcke reihen sich hier an der Wand. Dort übernachten die Mediziner*innen des Lazaretts. Viele von ihnen haben bereits jahrelang in Kriegsgebieten anderer Länder gearbeitet, aber nicht damit gerechnet, dies auch zuhause tun zu müssen, erzählt ein Chirurg. Auf dem Holztisch vor ihm stapeln sich Ampullen, Spritzen, Dosen und Medikamentenpackungen. „Wir brauchen keine Medikamente, sondern Waffen“, sagt er und lacht.
Weiter im Landesinneren und etwa drei Autostunden von Kiew entfernt sind die russischen Panzer wieder abgerückt. Nach über einem Monat der Besetzung kehren die Bewohner des Dorfs Bykiw in ihre Häuser zurück. Sie steigen aus den kalten Kellern empor, in denen sie sich notdürftig mit eingelegtem Gemüse und Kerzen versorgt haben. Auch dort konnten sie trotz dicker Wände die Bomben spüren. „Alles hat gezittert“, beschreibt eine Bewohnerin einem Reporter der „Deutschen Welle“ die Situation. Manche sind tagelang ohne Wasser und Brot ausgeharrt. Nach ihrer Rückkehr waren viele der Häuser leergeräumt. Elektrogeräte wurden mitgenommen, oft wurde bis auf die schweren Möbel nichts zurückgelassen.
Ein alter Mann mit grauen Schläfen brettert mit seinem klapprigen Fahrrad durch den Schlamm, vorbei an zerstörten Mauerwerk und Holzstreben, welche Häuser erahnen lassen und metallenen Gartenzäunen, an denen Kinderspielzeug drapiert ist: Teddybären und ein Kinderwagen. Alles Zeichen für die russischen Soldaten. Die Bitte die Familien, die dort wohnen, zu verschonen.
Säcke voller Beruhigungsmittel
Ein grauer Geländewagen kreuzt den Fahrradfahrer. Ein Priester steigt aus dem Auto. Unter der schwarzen Kutte und der grünen Winterjacke baumelt eine lange Gebetskette mit tellergroßem Kreuz. Er kommt aus dem Nachbardorf. In den Händen hält er zwei prall gefüllte schwarze Säcke. Darin ist das, was hier die meisten verlangen: Weder Geld noch Essen, sondern Beruhigungsmittel.
Einige der Bewohner wurden vom Angriff überrascht, als Geisel genommen oder werden noch vermisst. Trotz zahlreicher Warnungen aus dem Westen ist vielen Ukrainern die Gefahr nicht bewusst. Selbst in Orten nahe der russischen Grenze gibt es viele, die nicht an einen Krieg glauben, alles für einen „Bluff“ halten, berichtet der Reporter seine Eindrücke. Die meisten wären bis zuletzt um ihr Geschäft oder den Job besorgt gewesen, hätten erst reagiert, als die Granaten fielen oder die Panzer vor der Tür standen.
In Mariupol, der Hafenstadt in der heftige Gefechte wüten, sehen das manche ähnlich. „Wir verlassen Mariupol nicht, wir bleiben hier bis zum Ende“, sagt eine Seniorin im pinkfarbenen Mantel mit Pelz und einem Halstuch mit Leopardenmuster. „Wir bleiben hier“, deutet sie demonstrativ auf den Boden. „Egal was passiert, wir geben Mariupol nicht auf“. Ihre blauen Augen leuchten, die Lippen kräuseln sich zu einem Lächeln.
Andernorts in Mariupol. Dröhnendes Donnern. Granaten detonieren. Vor einer Geburtsklinik inmitten von Soldaten schreit eine Frau, ringt um Atem. Mit einer Hand hält sie sich den Mund zu, mit der anderen drückt sie ihr Kind fest an ihre Brust und schaukelt es zur Beruhigung. Ein paar Schritte weiter steht eine junge Frau mit blutverschmiertem Gesicht, alleine, regungslos, eingehüllt in eine dicke Bettdecke. Hinter ihnen das Krankenhaus, das von der Bombe getroffen wurde.
Angriffe auf Krankenhäuser wenig beleuchtet
Mehr als 90 Gesundheitseinrichtung wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit der russischen Invasion attackiert. Eine hohe Anzahl an Angriffen, die Beobachter häufig zum Vergleich zu dem seit zehn Jahre wütenden Krieg in Syrien hinreißen lässt. Auch dort wurden vermehrt Gesundheitseinrichtungen ins Visier genommen und auch daran war Russland maßgeblich beteiligt.
Neu ist, dass die Angriffe nun genauer beobachtet werden, wie etwa von der US-amerikanischen Johns Hopkins University. „Bisher hat niemand diese Angriffe erfasst, so wie wir es jetzt tun. Darum haben wir keine Referenzwerte“, sagte Leonard Rubenstein, Direktor des Programms für Menschenrechte der US-Universität. „Das Thema stand bisher nicht auf der globalen Gesundheitsagenda und auch nicht auf der Menschenrechtsagenda, außer bei einer kleinen Zahl von NGOs“.
Auch der frühere stellvertretende ukrainische Gesundheitsminister Pavlo Kovtuniuk versucht sich darin mit einem Team, die Schäden an den ukrainischen Gesundheitseinrichtungen zu bewerten.
Unterfinanziert, korrupt und unzugänglich
Als Mediziner*in in der Ukraine hat man es generell nicht leicht. Vom Staat angestellte Ärzt*innen erhalten monatlich rund 100 Euro. Ein Gehalt, das nicht zum Leben reicht und viele dazu bringt, Bestechungsgeld von Patient*innen zu fordern. Trotz der Einbindung ins staatliche System zahlen Patient*innen 50 Prozent der Behandlungskosten aus eigener Tasche. Mehr als 90 Prozent der Ukrainer können sich aufgrund der hohen Preise keine Behandlung leisten, ergaben kürzlich Umfragen. Viele blieben darum Krankenhäusern fern.
Auf dem Papier zeigt sich indes ein gutes Bild: Mit 4,4 Ärzt*innen und 7,8 Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner wartet das Land mit mehr auf als die meisten europäischen Länder. Doch hat sich das Gesundheitssystem der Ukraine seit seiner Unabhängigkeit 1991 kaum reformiert. 25 Gesundheitsminister haben seither das Amt bekleidet, seit 2009 immer wieder Neuerungen angekündigt, aber nie umgesetzt. Im Vergleich zu anderen osteuropäischen Ländern kämpft auch ein großer Teil der Bevölkerung mit Tuberkulose und HIV. Hinzu kommt, dass Kriege generell dazu führen, dass sich Infektionskrankheiten verbreiten, weil Menschen auf engstem Raum zusammengedrängt sind.
Einige Brennpunkte, welche den Einsatz internationaler NGOs dringend notwendig macht. Doch die Hilfe kommt oft nicht an. „Es ist ein herausforderndes Umfeld. Es gibt es viele Bereiche, in denen humanitäre Hilfe nötig ist. Aber von dort können die Menschen oft schwer fliehen und Hilfsorganisationen können diese Gebiete schwer erreichen, um Ressourcen zu Krankenhäusern zu bringen“, beschreibt Avril Benoit von „Ärzte ohne Grenzen“ aus Lwiw. Häufig sind Straßen vermint, es gibt Check Points an denen Helfer aufgehalten werden. Die Organisation würde zudem viele Anfragen für den Transport von Patien*tinnen erhalten. Viel mehr, als sie bewältigen könnten.
Zurück im Feldlazarett. Lubomir gehört zu den Patient*innen, die bald verlegt werden. Weg von der Frontlinie an einen sichereren Ort. Nach der Operation ist er wieder stabil und isst sich an einem Teller mit aufgeschnittener Wurst und Brot satt. „Die Typen mit den Mörsern sind schwer zu sehen, sie haben sich unseren Gräben genähert und Granaten geworfen. Gestern noch am Vormittag haben sie mit 50 Granaten unser Lager getroffen”, sagt er und schüttelt der Kopf. Später überkommt ihn ein Lächeln. Die Patrone war nur Millimeter davon entfernt sein Leben zu beenden. Er weiß, er hat großes Glück gehabt.
Ärzt*innen können auch ehrenamtlich für die Ukrainehilfe bei Hilfsorganisationen arbeiten, die in der Ärzteliste eingetragen sind. Nähere Details finden Sie in den wöchentlichen Ärzt*innen-News.