Syrien & Türke

Amnesty prangert verschlechterte Menschenrechtslage nach Erdbeben an

Das verheerende Erdbeben in Syrien und der Türkei hat laut der Organisation Amnesty International zu einer schlechteren Menschenrechtslage in beiden Ländern geführt. „Die Regierungen müssen daran erinnert werden, dass sie auch in Krisenzeiten die Pflicht haben, internationale Menschenrechtsstandards einzuhalten“, mahnte Janine Uhlmannsiek, Europa-Expertin bei Amnesty International in Deutschland, am Donnerstag in Berlin.

red/Agenturen

Die Menschenrechtsorganisation veröffentlichte einen Bericht, laut dem in der Türkei in den ersten beiden Tagen nach dem Erdbeben mehr als 90 Menschen festgenommen wurden. Unter ihnen seien auch Journalisten und Journalistinnen gewesen sowie Menschen, die allein aufgrund von Äußerungen auf Social Media festgenommen worden seien.

Zudem wurden demnach Menschen gefoltert, die in der Türkei wegen angeblicher Plünderungen festgenommen worden waren. Mindestens ein Mensch starb den Angaben zufolge in Haft. Amnesty International gab außerdem an, „glaubwürdige Berichte über verbale und körperliche Angriffe“ gegen syrische Geflüchtete in der Türkei erhalten zu haben. In Syrien sei der Zugang zu humanitärer Hilfe für bestimmte Regionen verweigert worden.