Insgesamt sei die Sterblichkeit bei KHK und Herzschwäche „leider weiterhin hoch“, erklärte Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Herzstiftung. An koronarer Herzkrankheit starben im Jahr 2021 demnach insgesamt 121.172 Menschen, darunter 45.181 an akutem Herzinfarkt. An Herzschwäche starben 35.131 Menschen.
Die Zahl der mit diesen Herzkrankheiten verbundenen Todesfälle ist damit rückläufig, was die Herzstiftung auf sinkende Raucherzahlen sowie Verbesserungen bei Rehabilitation und Therapie, unter anderem durch Stents bei akutem Herzinfarkt, effektivere Medikamente und bessere Abläufe in der Rettungskette zurückführt.
Im Unterschied zu koronaren Herzerkrankungen und Herzschwäche steigt die Sterblichkeit durch Herzrhythmusstörungen und Herzklappenerkrankungen seit 2011 hingegen tendenziell an. Allerdings sieht die Herzstiftung „ein Plateau erreicht“. 2021 starben demnach 28.219 Menschen durch Rhythmusstörungen und 20.453 an Herzklappenerkrankungen.
Lebensverlängernde Effekte
Die Experten verweisen auch hier auf lebensverlängernde Effekte etwa durch Medikamente und Schrittmachertherapien. Allerdings könnte auch die Coronapandemie als neu hinzugekommene Todesursache im Jahr 2021 beeinflusst haben, dass andere Sterblichkeitsursachen seltener angegeben worden seien.
In den ostdeutschen Bundesländern einschließlich Berlin ist die Infarktsterblichkeit höher als im Westen Deutschlands. Im Ländervergleich hatte Sachsen-Anhalt 2021 weiterhin die höchste Sterbeziffer bei koronaren Herzkrankheiten und Herzinfarkten, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.
Der Herzbericht führt dies insbesondere auf den höheren Anteil von über 65-jährigen Einwohnern zurück, die ein größeres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen haben. Am niedrigsten ist die KHK-Sterblichkeit in Hamburg, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg.