Parkinson

Bewegung und gesunde Ernährung können vorbeugen

Parkinson ist die am Stärksten zunehmende neurologische Erkrankung. Weltweit sind mehr als zehn Millionen Menschen betroffen, in Österreich rund 25.000, informierte die Parkinson Gesellschaft (ÖPG) am Donnerstag in einer Aussendung. Die Krankheit sei noch nicht heilbar, aber wissenschaftlich belegt, dass eine gesunde, mediterrane Ernährung und vor allem intensives körperliches Training die Entstehung verzögern und einen späteren Krankheitsverlauf günstig beeinflussen können.

red/Agenturen

„Für Sport und Bewegung, dazu gehören auch Physiotherapie und Tanz, gibt es einen immer klareren wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis“, berichtete ÖPG-Präsident Walter Pirker. Die Forschung sei auf dem besten Weg, geeignete Frühdiagnostik-Instrumente für ein Parkinson-Risiko-Screening sowie neue, die Krankheit erleichternde Medikamente zu entwickeln. Neben motorischen und nicht-motorischen Symptomen sind die Familienanamnese (Parkinson-Betroffene im Verwandtenkreis) und die Frage nach dem Lebensstil (insbesondere Rauchen, mangelhafte Ernährung und Bewegungsarmut) wesentliche Faktoren in der Früherkennung und Prävention.

Die Grundlage der Parkinson-Krankheit ist ein schleichender Verlust von Dopamin-haltigen Nervenzellen in der schwarzen Substanz (Substantia nigra) des Mittelhirns. Der Dopaminmangel führt zu den charakteristischen Symptomen Bewegungsarmut (Bradykinese), Muskelsteifheit (Rigor), Sprachstörungen (Hypophonie und Hypoartikulation) sowie Zittern (Tremor). Ein Teil der Betroffenen leidet zuvor bereits unter uncharakteristischen Frühsymptomen, zum Beispiel Schulter-, Arm- oder Kreuzschmerzen oder unter Muskelkrämpfen nach dem Sport.

„Bei Weitem am Besten behandelbare neurodegenerative Krankheit“

Zudem ist mittlerweile bekannt, dass viele Jahre, in manchen Fällen 20 Jahre, vor klassischen Symptomen eine Reihe vor allem nicht-motorischer Symptome auftreten können, die auf die zukünftige Entwicklung einer Parkinson-Krankheit hinweisen können. Dazu gehören das aktive Ausleben von Träumen (die sogenannte REM-Schlaf-Verhaltensstörung), Stuhlverstopfung, Stimmungsveränderung mit Tendenz zu Ängstlichkeit oder Depression, aber auch ein reduziertes Geruchsempfinden.

„Unter den neurodegenerativen Krankheiten ist Parkinson die bei Weitem am besten behandelbare, weil der vielen Symptomen zugrunde liegende Mangel am Neurotransmitter Dopamin durch medikamentöse Zufuhr zum Großteil ersetzt werden kann“, erläuterte ÖPG-Vizepräsidentin Regina Katzenschlager von der Abteilung für Neurologie der Wiener Klinik Donaustadt. Während des gesamten Krankheitsverlaufs seien individuelle Anpassungen der medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien erforderlich, womit sich viele Symptome gut beherrschen lassen und die Lebensqualität von Betroffenen erhöht werden kann. „Je früher die Diagnose der Parkinson-Krankheit gestellt werden kann, desto erfolgreicher kann in den Krankheitsprozess eingegriffen werden“, ergänzte Pirker.

Österreichische Parkinsongesellschaft

 

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