Huss hatte kritisiert, dass von den ungefähr 11.000 Wahlärzt:innen in Österreich etwa die Hälfte in Krankenhäusern tätig sei, diese werde allerdings für den Großteil der Versicherten durch ihre Arbeit in einer Wahlarztpraxis „nicht versorgungswirksam“. Deshalb sollten „Nebenbeschäftigungen in den öffentlichen Krankenhäusern nur noch genehmigt werden, wenn die Ärzt:innen in einer Kassenpraxis mitarbeiten möchten.“ Die Ärztekammer lehnte den Vorschlag ab.
Wenig hält Rauch indes vom Vorstoß von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), die gegen sogenannte „Numerus-Clausus-Flüchtlinge“ aus Deutschland beim Medizinstudium vorgehen will. Dem Europarechtsexperten Walter Obwexer von der Universität Innsbruck zufolge dürfe Österreich die Zulassungsbeschränkung des jeweiligen Heimatlandes für ausländische Medizinstudenten anwenden. Für Rauch ist das „europarechtlich schwierig“, er will stattdessen durch bessere Arbeitsbedingungen die Abwanderung von Ärzt:innen ins Ausland verhindern.
Rauch bekräftigte im Interview außerdem seine Reformpläne bei den Wahlärzt:innen. So sollen etwa Kassenstellen attraktiviert werden. Diskutiert werde über einen einheitlichen Leistungskatalog und einen Gesamtvertrag - „beide Dinge, glaube ich, braucht es“, so Rauch.